Eisgenuss ohne Reue
Eis macht glücklich – das behaupten zumindest britische Forscher. Ihnen zufolge reagiert das Hirn auf die Nascherei wie auf Drogen. Auch wer auf Kalorien achtet, muss auf den kühlen Genuss nicht verzichten.
Eis schmeckt. Und das kommt nicht von ungefähr. Süß ist die einzig angeborene Geschmacksrichtung, die von Geburt an bevorzugt wird. Das belegen auch die Zahlen. So konsumieren die Österreicher jährlich etwa 7,1 Liter Eis pro Kopf und Nase. Rate mal, wer Spitzenreiter in Europa ist? Das überraschende Ergebnis lautet: Die Finnen. Mit 12 Litern pro Jahr sichern sie sich den ersten „Stockerlplatz“.
Schlankmacher oder Kalorienbombe?
Je nach Zusammensetzung und Größe schwankt der Energiegehalt von Fertigeis erheblich. Ein Eis auf Wasserbasis am Stiel enthält meist nur zwischen 50 und 100 Kalorien. Ein wuchtiger Eisbecher mit Schokoladensoße, Schlagobers und Nüssen kann sich schon einmal mit über 500 Kalorien zu B(a)uche schlagen.
Generell gilt: Eissorten auf Frucht- und Wasserbasis enthalten unter 3% Fett, was sie zu „Schlank-Schlemmer“-Produkten macht. Ein bisschen zurückhaltender solltest du bei Cremeeis sein. Doch auch innerhalb der „Cremeeis-Familie“ gibt es Unterschiede. So enthält eine Kugel Schokolade-, Nuss- oder Pistazieneis bereits um die 136 Kalorien. Zum Vergleich: Fruchtiger und kalorienärmer ist zum Beispiel Erdbeereis mit nur rund 70 Kalorien pro Kugel.
Vorsicht bei Waffeln und Deko
Waffelhörnchen verleihen dem Eis zwar ein besonders Flair, liefern aber zusätzliche Kalorien, die in der Kalorienbilanz oft nicht berücksichtigt werden. Ein in der Waffel serviertes Eis liefert im Schnitt 50-100 Kalorien mehr. Diese Kalorien kannst du einsparen, indem du dein Eis einfach aus einem Pappbecher löffelst.
Verzichte zudem auf Schokoladenüberzug, bunte Streusel und Schlagobers. Auch durchaus wohlschmeckende Leckereien wie Krokant und Schokostückchen fallen unnötig ins Gewicht. Eine Portion Schlagobers liefert gut 55 Kalorien, ein „Schokobad“ enthält ebenso viele „Kalorientierchen“. Beides zusammen entspricht bereits der Kalorienanzahl einer weiteren Eiskugel.
Hier kannst du zugreifen!
Für einen unbeschwerten Eisgenuss greifst du am besten zu Wassereissorten oder zu Sorbets. Die natürlichen „Lightprodukte“ liefern in der Regel nicht nur weniger Kalorien, sondern auch null Fett.
Probier doch auch einmal selbst gemachtes Eis aus. Vermische dazu pürierte Früchte mit Joghurt oder Buttermilch und stelle dein erfrischendes Sorbet einige Stunden in das Gefrierfach. Rühre das Eis ab und zu durch, damit sich keine gröberen Eiskristalle bilden. Eine gute Alternative, die auch Kindern schmeckt: Fruchtsaft pur oder verdünnt mit Wasser in speziellen Stieleis-Formen füllen und einfrieren.
Bewusster Genuss, leicht gemacht.
Genuss ist ein ganz wesentliches Element, welches (auch) beim Abnehmen nicht nur Platz finden darf, sondern auch soll. Ja, er ist sogar notwendig. Er bildet das Gegenpendant zu unkontrolliertem Essen. Verbanne dein schlechtes Gewissen beim Essen daher getrost in ein unbewohntes Kämmerlein.
Wenn du unbändigen Gusto auf ein eher kalorienhaltiges Haselnusseis hast, dann genieße eine Portion davon. Mach eine kleine Zeremonie daraus und lass Bissen für Bissen auf der Zunge zergehen. Du wirst feststellen, dass das Verlangen danach für eine Zeit lang wieder gestillt ist. Auf diese Weise vermeidest du auch Heißhungerattacken.
Hier eine kleine Anleitung für deine Eisgenuss-Zeremonie:
- Lass dir Zeit
Je langsamer man Eis genießt, desto wärmer wird es und desto besser kann sich der volle Geschmack entfalten.
- Lerne genießen!
Wenn du dir ein Eis gönnst, dann sehe es nicht als Sünde oder Verbot. Clever ausgewählte Sorten (z.B. Fruchteis) schlagen sich nicht allzu sehr zu B(a)uche.
- Lass dein Lieblingseis auf der Zunge zergehen
Eis hat den Vorteil, dass es kalt ist, und es erst ein bisschen auf der Zunge zergehen muss. Dadurch hält sich der Geschmack länger im Mund und man isst in Summe vielleicht weniger als von anderen Süßigkeiten. Autor: Mag. Sylvia Neubauer, Akad. Body Vitaltrainerin bei KiloCoach-TM