Umstellung auf feste Nahrung: Rezepte für Babys
Die Nahrungsumstellung bei Babys erfolgt im Idealfall ohne Unverträglichkeiten. Des Weiteren sollte der Übergang zum sogenannten Familienessen eine gesunde Zahnentwicklung gewährleisten. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei der Umstellung auf feste Nahrung ein paar Dinge zu beachten.
Die Zeit der Umstellung: Wann ist mein Baby bereit?
Im ersten Schritt solltest du prüfen, ob dein Baby für den Wechsel zu fester Nahrung schon bereit ist. Hierbei gibt es keinen festgelegten Zeitpunkt. Denn jedes Kind entwickelt sind in seinem eigenen Tempo und ist daher zu einem anderen Zeitpunkt bereit.
Ähnlich wie bei der Umstellung von Windeln auf das Klo spricht man von einem Umstellungszeitraum, in welchen die meisten Babys bereit sind. Dieser Zeitraum liegt zwischen dem siebten und zwölften Lebensmonat.
Wenn dein Baby also den 7. Lebensmonat erreicht hat, kannst du am Verhalten des Babys erkennen, ob es schon bereit für die Umstellung auf feste Nahrung ist. Häufige Anzeichen, dass Babys bereit sind, sind das Verweigern des Babybreis, das ständige Greifen nach dem Essen älterer Familienmitglieder und die Nachahmung von Kaubewegungen.
Wenn du keine dieser Anzeichen bei deinem Baby erkennst, so ist dies kein Grund zur Sorge. Wie bereits erwähnt, entwickelt sich jedes Baby in seinem eigenen Tempo.
Verweigert das Baby das Essen nach zehn Monaten, so empfiehlt es sich dennoch, einen Arzt aufzusuchen. Essverweigerungen können organische Ursachen wie Erkrankungen, Unverträglichkeiten oder eine gestörte Mundmotorik haben. Auch psychische beziehungsweise nicht-organische Ursachen wie ein starkes Temperament des Kindes, Elternkonflikte und psychische Erkrankungen können das Verweigern von fester Nahrung verursachen.
Geschwindigkeit der Umstellung: Verdauungsförderung
Ist das Kind bereit für die Umstellung und lehnt diese nicht ab, so sollte das Familienessen in den ersten Wochen eher trocken ausfallen. Da Babys die feste Nahrung noch nicht gewöhnt sind, müssen sie sich erst mit den neuen Gegebenheiten vertraut machen. Eine zu schnelle und unkontrollierte Umstellung auf feste Nahrung sorgt im schlimmsten Fall für Verdauungsstörungen, Verstopfungen, Bauchschmerzen, eine Essensverweigerung, Fütterstörungen sowie weitere organische- sowie nicht-organische Symptome.
Um diese Symptome zu vermeiden, sollte die Umstellung ganz langsam Stück für Stück passieren. So empfiehlt es sich, die feste Nahrung zu Beginn eher als Ergänzung anzusehen. Verweigert ein Kind ein Lebensmittel, so sollte es nicht zum Essen gezwungen werden.
Lasst euch Zeit: die Essensaufnahme bei Babys kann bis zu 45 Minuten dauern. Wenn dein Baby am Anfang z.B. eine Banane verweigert, probiere es noch einmal am Ende des Essens. Wichtig ist es, auf jeden Fall Ruhe zu bewahren und sich dem Baby anzupassen.
Einfache Gerichte für eine erfolgreiche Verdauung
Neben der Umstellungsgeschwindigkeit sollte die Lebensmittelwahl verdauungsfördernd angepasst werden. Hierbei eignen sich besonders gut Lebensmittel und Gerichte, welche das Baby mit seinem Speichel schnell einweichen kann. Besonders gut für die ersten Wochen eignen sich Lebensmittel wie gedünstetes Gemüse, Kartoffeln, Zwieback sowie weiches Brot ohne Schale. Für einen verbesserten Vitaminhaushalt eignen sich besonders gut Obstsorten wie Aprikosen, Birnen, Pfirsiche, Nektarinen und Melonen.
Da das Baby genau dasselbe Gericht probieren soll, das andere Familienmitglieder zu sich nehmen, sollte ihr in der Zeit der Umstellung euren Speiseplan genau planen. Darüber hinaus empfiehlt es sich bei der Zubereitung zu beachten, dass die Babyportion weniger gewürzt wird als die der anderen Familienmitglieder.
Es geht aber auch, dass ihr alle die gleichen Speisen zu euch nehmt. Da musst du nur den Speiseplan der Familie etwas anpassen: Wer den kompletten Speiseplan babygerecht umstrukturieren möchte, muss lediglich nach leichten Rezepten suchen.
Ein Kaiserschmarrn-Rezept ist beispielsweise ideal für die Zubereitung eines Familienessens. Dies liegt daran, dass das Gericht kaum gewürzt werden muss. Des Weiteren ist Kaiserschmarrn einfach zu kauen und schmeckt den meisten Altersgruppen. Rosinen solltest du jedoch am Beginn der Umstellung noch weglassen.
Neben flaumig weichen Schmarrn gibt es noch viele weitere Gerichte, welche als ein Familienessen zubereitet werden können. Hier ein paar Beispiele:
⦁ Kartoffelbrei
⦁ Rührei
⦁ Schnittchen mit Aufstrich
⦁ Frikadellen/Fleischlaibchen
⦁ Zucchinipuffer
⦁ Couscous
⦁ gedünstetes Gemüse
Vorsicht Erstickungsgefahr: Gefährliche Lebensmittel
Bei der Planung des Speiseplans sollten zudem ein paar Lebensmittel berücksichtigt werden, die auf keinen Fall für das Baby geeignet sind. Achtung auch am Esstisch: Selbst wenn Lebensmittel nicht für das Baby bestimmt sind, solltest du darauf achten, dass sie nicht in Griffnähe liegen:
⦁ harte Lebensmittel
Im ersten Monat der Umstellung empfiehlt es sich, harte Lebensmittel zu vermeiden. So empfiehlt es sich grundsätzlich auf Karotten und Äpfel im rohen Zustand zu verzichten. Auch Nüsse sollten den Babys auf keinen Fall angeboten werden. Wann ein Kind mit seinen Zähnen und Körper für diese Lebensmittel bereit ist, kann bei einem Arztgespräch erfragt werden.
⦁ glatte und kleine Lebensmittel
Neben zu harten Lebensmitteln sind auch zu glatte und kleine Lebensmittel nicht gut für das Baby. Dies liegt daran, dass das Baby das Schlucken noch lernen muss. Wenn ein Lebensmittel zu glatt und klein ist, wie etwa Weintrauben, Kirschen und Oliven, besteht eine hohe Erstickungsgefahr.
⦁ verdauungsstörende Lebensmittel
Auch blähende und verdauungsstörende Lebensmittel sind für Babys ungeeignet. So sollte vorerst auf die meisten Kohlarten sowie Hülsenfrüchte wie Kichererbsen verzichtet werden. Des Weiteren ist Honig für Babys giftig.
Babys können leicht ersticken. Durch ihr Bedürfnis, fremde Objekte mit dem Mund kennenzulernen, benötigt es eine gewisse Vorsicht. Um vor Erstickung geschützt zu sein, empfiehlt sich die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs. Diese werden oft von der Krankenkasse übernommen oder angeboten. Auch ohne Kurs sollten Eltern dazu in der Lage sein, eine spezielle „Rückenklopf-Methode“ sowie den „Heimlich-Handgriff“ gegen Ersticken anzuwenden.
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