Akupunktur hilft bei Kopfschmerzen

Akupunktur

Zwei große Studien belegen Wirksamkeit von Akupunktur

Die Auswertung der Daten von 6.700 Kopfschmerz-Patienten zeigt: Akupunktur hilft bei Spannungskopfschmerz und Migräne mindestens ebenso gut wie die schulmedizinische Standardtherapie. Zu dieser Einschätzung gelangen zwei aktuell veröffentlichte Meta-Analysen der internationalen Cochrane Collaboration. Cochrane Meta-Analysen genießen in der Fachwelt hohes Ansehen und sind die Grundlage für die Entwicklung von medizinischen Leitlinien.

Studien mit über 6.700 Patienten analysiert

Die Cochrane Collaboration hat 22 Studien bei 4400 Patienten zu Akupunktur bei Migräne ausgewertet. In einer weiteren Analyse wurden elf Studien bei 2300 Patienten mit Spannungskopfschmerzen untersucht. Die Studien mussten mindestens acht Wochen dauern und über eine Kontrollgruppe verfügen, in der entweder eine medikamentöse Therapie, keine Behandlung, Scheinakupunktur oder andere nicht-medikamentöse Verfahren verglichen wurden.

Akupunktur hilft bei Spannungskopfschmerzen

Akupunktur hilft
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Bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen zeigte sich, dass die Kombination Akupunktur plus Medikamente einer rein medikamentösen Therapie deutlich überlegen ist: Zu einer Reduktion der Kopfschmerztage um mindestens die Hälfte kam es bei 47 Prozent der Patienten mit Akupunktur, aber nur bei 16 Prozent mit alleiniger Schmerzmitteltherapie.

Weniger Migräneanfälle durch Akupunktur

Meridiane
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Akupunktur beugt Migräneanfällen vor. Das zeigte die Auswertung von 22 Studien mit Migränepatienten. Bei jedem zweiten mit Akupunktur behandelten Patienten halbierte sich die Häufigkeit der Anfälle. Auch die Zahl der Kopfschmerztage sowie die Schmerzintensität war sowohl nach zwei als auch nach drei bis vier Monaten mit Akupunktur deutlich niedriger.
Bei Migräne wurde die Akupunktur auch mit der täglichen Einnahme von Betablockern oder Antiepileptika verglichen. Ergebnis: Elf Akupunktursitzungen wirken genauso gut wie Betablocker oder Antiepileptika, die der Patient über sechs Monate täglich einnehmen muss. „Damit ist die Akupunktur eine echte Alternative zur medikamentösen Prophylaxe und das bei deutlich geringeren Nebenwirkungen“, erklärte Böwing, Ärztin der auf Akupunktur spezialisierten Ärztegemeinschaft Böwing-Molsberger.
Wurde jedoch Akupunktur (Verum) mit verschiedenen Schein-Akupunkturverfahren (Sham) bei Migräne verglichen, ergaben sich keine signifikanten Unterschiede: Die Zahl der Kopfschmerztage sank in beiden Gruppen ähnlich stark, die Anfallsfrequenz war ähnlich und auch der Gebrauch von Schmerzmitteln unterschied sich nicht signifikant in den beiden Gruppen. „Dass Verum- und Sham-Akupunktur keinen nennenswerten Unterschied zeigen, überrascht mich nicht. Bei den großen Akupunkturstudien wurde nicht die Qualität, sondern die Wirksamkeit der Akupunktur untersucht. Allerdings sind die Punktauswahl und Stimulationstechnik entscheidend für den optimalen Behandlungserfolg“, erläuterte die Ärztin für Innere Medizin, die seit vielen Jahren in der Akupunkturausbildung tätig ist.

Titelbild: Fotolia © Kzenon

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