Der Einfluss der Jahreszeiten auf die Seele
Pflanzen brauchen das Sonnenlicht, um zu gedeihen. Doch auch wir Menschen brauchen das Vitamin D des Sonnenlichts für einen gesunden Körper und Geist.
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass wir das wichtige Vitamin D nicht mit der Nahrung zu uns nehmen können. Wir nehmen es über die Haut aus dem Licht der Sonne auf. Im Sommer erhalten wir genug Vitamin D. Doch im Winter leiden viele Menschen in den Ländern nördlich des Mittelmeeres an einem, teilweise massiven, Mangel an Vitamin D.
Neben verschiedenen körperlichen Beschwerden, wie Muskel- und Knochenschmerzen, beeinflusst ein Mangel an Vitamin D auch die mentale Gesundheit. Der sogenannte „Winterblues“ gilt seit Jahren als anerkannte depressive Verstimmung unter Medizinern.
Doch nicht nur der Mangel an Vitamin D, sondern auch die triste Umgebung, der graue Himmel und die eingeschränkten Beschäftigungsmöglichkeiten im Freien drücken vielen Menschen auf das Gemüt. Frauen sind dabei häufiger vom „Winterblues“ betroffen, als Männer.
Im Wandel der Zeiten
Der Jahreskreis ist ein natürlicher Prozess des stetigen Wandels, dem auch wir modernen Menschen noch immer unterliegen. Allerdings verlangt die moderne Gesellschaft und das Berufsleben eine große Kontinuität in unserem Alltag ab.
Standen die Menschen der Neuzeit noch bei Sonnenaufgang auf, im Sommer früh, im Winter spät, so zwingt uns heute der Wecker im Sommer wie im Winter zu einer bestimmten Uhrzeit aus dem Bett.
Im Mittelalter verbrachten die meisten Menschen im Winter ihre Tage mit Ruhen und Schlafen. Draußen gab es kaum Arbeit, besonders die einfachen Menschen hatten auch keine geeignete Kleidung, um sich lange in der Kälte aufzuhalten. Außerdem galt der Satz: „Wer schläft, isst nicht“. Die Vorräte waren schließlich häufig sehr knapp.
Heute besitzen wir alle Outdoor-Kleidung, können von morgens bis abends in den Supermarkt gehen und haben auch im Winter im Büro genug zu tun. Wir passen uns nicht mehr dem Wandel der Zeiten an, sondern zwingen ihnen unseren Alltag auf.
Unser Biorhythmus dagegen ist noch immer auf die Ruhezeiten des Winters eingestellt. So kämpfen wir mit dem Terminkalender und der Uhr gegen unsere natürlichen Bedürfnisse an und fühlen uns irgendwann ausgelaugt, ohne zu wissen, warum.
Mit diesem Kampf gegen uns selbst werden wir über die Monate immer verletzlicher. Unser Immunsystem schwächelt, die typischen Erkältungen des Winters treffen uns immer häufiger.
Wer zu psychischen Erkrankungen neigt, spürt auch im Winter häufiger ihre Auswirkungen. So ergaben Studien der San Diego State University von 2010, dass psychische Erkrankungen deutlich häufiger in der dunklen Jahreszeit zutage treten. Die Studie ergab, dass im Winter 37 Prozent mehr Menschen von den Auswirkungen einer Essstörung betroffen waren, bei ADHS lag der Anstieg bei 28 Prozent und bei Suizidgedanken bei 24 Prozent der Betroffenen.
Der Winterblues trifft Frauen häufiger als Männer
Forscher der Universität von Glasgow in Schottland fanden in einer Studie mit 150.000 Probanden heraus, dass Frauen häufiger an winterlichen Verstimmungen leiden als Männer. Sie erfuhren, dass bei vielen Frauen die depressiven Verstimmungen durch kalte Temperaturen begünstigt werden. Die niedrigen Temperaturen in Kombination mit dem Mangel an Tageslicht verstärkten die saisonale Depression besonders bei Frauen, da sie weniger Fettgewebe und Muskelmasse als Männer haben. Einfach ausgedrückt: Die Kälte trifft sie härter.
Was kann man gegen die Winterdepression tun?
Die saisonalen Verstimmungen können meist mit einfachen, aber effektiven Methoden behandelt werden. Wer unter dem Winterblues leidet, sollte sich häufig eine kleine Auszeit gönnen. Ausreichend Schlaf kommt dem natürlichen Ruhebedürfnis während der dunklen Tage entgegen. Darüber hinaus sollte man sich auch bei kaltem Wetter regelmäßig tagsüber im Freien bewegen. Ein 45 Minuten dauernder Spaziergang täglich kann sehr erholsam sein.
Da das Sonnenvitamin D nicht über die Nahrung aufgenommen werden kann, sollte es in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis März supplementiert werden. In der Apotheke erhältst du deine tägliche Dosis Vitamin D einzeln oder als Kombipräparate mit weiteren Vitaminen und Mineralstoffen. So kannst du dem Winterblues entschieden entgegentreten und den Winter ebenso genießen, wie alle anderen Jahreszeiten. Denn auch er hat wunderschöne Seiten, die sich zu entdecken lohnen!
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