Die Pille - ein Artefakt der Freiheit hat ausgedient?

Hat die Pille als Verhütungsmittel ausgedient?

Geschichte der Antibabypille

Die Pille war für Generationen von Frauen das Verhütungsmittel schlechthin. Sie war ein Ausdruck der Freiheit. Frau war unabhängig, sie konnte sich ganz beruhigt austoben und trotzdem sicher sein, dass sie eine sichere Verhütungsmethode benutzt.

Denn mit einem Pearl-Index von 0,1 – 0,9, was bedeutet, dass 0,1 – 0,9, also etwa eine von 100 Frauen bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr über ein ganzes Jahr hinweg schwanger wird, ist die Pille deutlich sicherer als das Kondom. Hier liegt der Pearl-Index bei einem Wert von 2 – 12.

Doch mittlerweile hat sich die Technik weiterentwickelt und andere Verhütungsmethoden sind auf den Markt gekommen und haben hier Fuß gefasst. Sie sind daher heutzutage ernstzunehmende Alternativen.

Die Geschichte der Antibabypille
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So stark sanken die Verkaufszahlen der Antibabypille bisher

Dass die Antibabypille ein hormonelles Verhütungsmittel ist, dürfte für niemanden, der sich nur ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hat, eine Neuigkeit sein. Trotzdem wird sie aktuell von rund 55 % der Frauen als Verhütungsmittel genutzt und ist somit unangefochten auf Platz 1.

Doch die rückläufigen Zahlen sind unverkennbar und deutlich: so wurden beispielsweise 2008 noch 2,2 Millionen Packungen Pillen verkauft – 2015 hingegen waren es nur noch 1,9 Millionen Packungen. Zurückzuführen sind die sinkenden Verkaufszahlen auf die Angst und Skepsis vor Hormonen und den daraus resultierenden heftigen Nebenwirkungen, kritische Medienberichte und wirkungsvolle Alternativen.

Deswegen hat die Pille an Popularität verloren

Die Nebenwirkungen der Pille sind nicht von der Hand zu weisen: viele Frauen beschweren sich über eine sexuelle Unlust, allgemeines Unwohlsein wie beispielsweise Kopfschmerzen und Rückenschmerzen. Die Pille kann ebenfalls zu einem unreinen Hautbild führen und starke Stimmungsschwankungen sowie eine anhaltende Müdigkeit hervorrufen. Auch kann die Pille zu einer Gewichtszunahme führen.

 Eine große Angst bei Frauen ist ebenfalls die Einlagerung von Hormonen, die dazu führen kann, dass die Frau sogar nach dem Absetzen der Pille nicht schwanger werden kann. Dies ist eine mögliche Folge, da ihr Körper so voll mit Hormonen ist, dass diese teilweise noch bis zu ein Jahr nach dem Absetzen der Pille vom Körper abgebaut werden müssen.

Im schlimmsten Fall kann die Pille zu Blutgerinnseln führen. So können hier Embolien und Thrombosen auftreten. Diese können, wie teilweise berichtet, zu schwerwiegenden körperlichen Beeinträchtigungen führen. Hier ist mindestens ein Fall einer jungen Schweizerin bekannt, die nach der Einnahme der Pille schwerbehindert wurde, aufgrund einer bei ihr auftretenden Lungenembolie.

Symptome wie beispielsweise das Auftreten unreiner Haut oder eine Gewichtszunahme können ebenfalls nach dem Absetzen der Pille eintreten als Reaktion auf einen durcheinandergekommenen Hormonhaushalt und sind daher keine Seltenheit.

All diese Gründe lassen die moderne Frau an der Effektivität der Pille in Zusammenhang mit den befürchteten Nebenwirkungen über die Berechtigung der Pille heutzutage stutzen.

War die Pille doch vor Jahrzehnten der einzige erschwingliche und konstant sichere Weg für Frauen, sich vor einer Schwangerschaft zu schützen, so gibt es heute doch zahlreiche Methoden, die ebenfalls einen guten, teilweise sogar besseren Wert beim Pearl-Index erreichen und trotzdem äußerst erschwinglich sind.

Führt ein Rückgang der Pillenverkäufe zu einer Zunahme von ungewollten Schwangerschaften?

Befürchtungen, dass der Rückgang der Verkäufe an Pillen zwangsläufig zu einer Zunahme von ungewollten Schwangerschaften und somit in den meisten Fällen zu vielen unnötigen Abtreibungen führt, kann jedoch widersprochen werden, da es heutzutage genügend gute Alternativen gibt, um sich gegen eine Schwangerschaft zu schützen. Trotz abnehmender Verkaufszahlen der Pille sank laut dem Bundesamt für Statistik die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche – so trieben im Jahr 2015 10.255 Frauen ab.

Was sind die hormonfreien Alternativen zur Pille?

Alternativ zur Pille können Kondome benutzt werden mit einem Pearl-Index von 2 – 12. Die meisten Fehler passieren hier allerdings bei der korrekten Handhabung des Verhütungsmittels und sind nicht bei dem Kondom an sich zu finden. Wird das Kondom optimal angewendet, liegt sein Wert bei 0,6. Das bedeutet also, dass das Kondom bei optimaler Nutzung die gleiche Sicherheit wie die Pille bietet und der Körper dafür keine Hormone in sich aufnehmen muss.

Beim vorzeitigen Herausziehen des männlichen Geschlechts liegt der Pearl-Index bei 4 – 30. Dies ist dadurch zu erklären, dass auch im Lusttropfen des Mannes bereits Sperma enthalten sein kann, es aber nicht zwangsläufig sein muss. Beim Geschlechtsverkehr ohne jegliche Verhütung liegt das Risiko einer Schwangerschaft bei einem Wert von 30 – 85 auf dem Pearl-Index.

Die Kupferkette bekommt auf dem Pearl-Index einen Wert von 0,1 – 0,5, die Kupferspirale einen Wert von 0,3 – 0,8. Die symptothermale Methode erreicht einen Wert von 0,4 – 2,3. Selbst bei der Sterilisation werden noch Werte auf dem Pearl-Index von 0,1 – 0,1 beim Mann und 0,2 – 0,3 bei der Frau erreicht.
 

Wie ist es um die Zukunft der Pille bestellt?

Voraussichtlich nehmen die Verkaufszahlen der Pille weiterhin drastisch ab und die Verkaufszahlen der hormonfreien Alternativen werden weiterhin zunehmen. Hormonfreie Alternativen wie das Kondom, welches immerhin regelmäßig von 36 % der Liebenden benutzt wird, bieten einfach den Vorteil, den Körper keinem Stress durch einen Hormonmix auszusetzen.

Ebenso ist das Risiko einer Schwangerschaft bei beispielsweise einer Kupferkette, die immerhin bereits von 11 % aller Frauen als Verhütungsmittel benutzt wird, oder der Kupferspirale direkt für mehrere Jahre gebannt. Sollte sich die Frau dennoch innerhalb des Wirkungszeitraumes für eine Schwangerschaft entschließen, muss das Verhütungsmittel lediglich entfernt werden und der Körper muss keine weiteren Hormone im Körper abbauen, um einen regulären Zyklus wieder herzustellen.
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