Die unsichtbare Zahnspange mit der Invisalign-Methode

Dr. Jonke

Zahnlücken, Überbiss, schiefe Zähne – viele Erwachsene leiden unter Zahnfehlstellungen und wünschen sich ein schöneres Lächeln. Mit der sogenannten Invisalign-Methode können einige Zahnfehlstellungen unauffällig korrigiert werden.

Zahnspangen sind besonders bei Kindern und Jugendlichen verbreitet, doch auch viele Erwachsene leiden unter Zahnfehlstellungen, die sie gerne korrigieren würden. Was viele nicht wissen: Es ist prinzipiell nie zu spät für eine Zahnspange, denn viele Fehlstellungen lassen sich auch im Alter noch korrigieren. Häufig jedoch schrecken Erwachsene vor einer Behandlung zurück, da sie aus ästhetischen Gründen keine sichtbare Zahnspange aus Metall tragen möchten. Als beliebte Alternative hat sich in diesem Fall die Invisalign-Methode etabliert: Hierbei werden manche Zahnfehlstellungen durch das Tragen von fast unsichtbaren Zahnschienen, sogenannten Invisalign-Alignern, korrigiert.

Invisalign-Aligner: Die „unsichtbare Zahnspange“

Unsichtbare Zahnspange?
© www.jonke.at

Der Begriff „Invisalign“ setzt sich aus den Worten „invisible“ (unsichtbar) und „aligner“ (Schienen) zusammen. Streng genommen dürfte man also gar nicht von einer „Zahnspange“ sprechen, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnspangen aus Metall kommen bei dieser Methode transparente Kunststoffschienen (Aligner) zum Einsatz. Diese sind aus einem stabilen thermoplastischen Material gefertigt und transparent. Aus diesem Grund fallen sie beim Tragen, im Vergleich zu anderen kieferorthopädischen Hilfsmitteln, kaum auf. Anders als bei festen Zahnspangen werden die Invisalign-Schienen vor jeder Mahlzeit entfernt und nach dem Essen wieder eingesetzt.

Wie funktioniert die Methode?

Wie Facharzt für Kieferorthopädie Prof. Dr. Gerhard Polzar auf seiner Website erläutert, werden mit der Invisalign-Methode Zähne durch kontrollierte Druckausübung bewegt. Zum Einsatz kommt eine Reihe von unterschiedlich geformten Schienen: Vor Behandlungsbeginn werden mit einer Computergrafik der Ist-Zustand des Gebisses sowie ein Behandlungsziel dargestellt und die Behandlung wird in einzelne Phasen unterteilt. Für jede dieser Phasen wird individuell eine Schiene erstellt, die für circa zwei Wochen getragen wird. Nach Abschluss einer Phase tauschen die Patienten und Patientinnen die aktuelle Schiene gegen die nächste aus, bis das Behandlungsziel erreicht ist. Wie viele Aligner benötigt werden und wie lange die Therapie dauert, ist individuell verschieden; allgemein kann man von einer Behandlungsdauer zwischen neun und 15 Monaten ausgehen.

Für wen ist die Therapie geeignet und wie hoch sind die Kosten?

Zahnfehlstellungen, die mithilfe der Aligner korrigiert werden können, sind beispielsweise ein leichter Engstand der Frontzähne oder das genaue Gegenteil, ein leichter Lückenstand der Frontzähne, erklärt Prof. DDr. med. Erwin Jonke von der Kierferorthopädie Jonke in Wien. Bei anderen Korrekturen, beispielsweise von um die Längsachse verdrehten Zähnen, reicht die Behandlung mit Alignern allein meistens nicht aus, sondern kann nur in Kombination mit weiteren kieferorthopädischen Hilfsmitteln angewendet werden, führt der Spezialist weiter aus. Die Kosten der Behandlung werden auf der Invisalign-Website mit circa 3.500 und 6.500 Euro angegeben, jedoch mit dem Hinweis, dass der finanzielle Aufwand je nach Ausprägung der Zahnfehlstellung auch darunter oder darüber liegen kann.

Vorteile der Invisalign-Methode

Im Gegensatz zu Zahnspangen aus Metall sind die Invisalign-Aligner beinahe unsichtbar, da sie aus transparentem Material gefertigt sind und individuell an das Gebiss angefertigt werden. Für viele Erwachsene ist dies der ausschlaggebende Grund für die Wahl dieser Methode, da sie ihre Zähne möglichst unauffällig korrigieren lassen können. Auch Probleme beim Sprechen – etwa bei der Bildung von S-Lauten – während der ersten Tragezeit verschwinden in der Regel sehr rasch. Ein weiterer Vorteil der Methode betrifft die Mundhygiene: Da die Invisalign-Aligner abnehmbar sind, können die Zähne wie gewohnt geputzt werden. Auch kommen bei dieser Methode keine Metallbrackets oder Drähte zum Einsatz, die Schmerzen verursachen oder sogar Entzündungen im Mund zur Folge haben können.

Der richtige Umgang mit den Alignern: Das ist zu beachten

Die Aligner sind aus transparentem Kunststoff gefertigt und müssen vor jeder Mahlzeit entfernt werden. Um Karies zu verhindern, ist die gründliche Reinigung der Zähne und Schienen vor dem erneuten Einsetzen besonders wichtig. Während das Trinken mit den Schienen grundsätzlich kein Problem darstellt, weist Dr. Jonke darauf hin, dass die Getränke keinen Zucker enthalten dürfen, und empfiehlt auch, während des Tragens keinen Schwarztee oder Rotwein zu trinken, da sich das transparente Material sonst rasch verfärben kann; dasselbe gilt für das Rauchen. Vom Kaugummikauen mit Alignern wird grundsätzlich abgeraten, da es die Oberfläche durch die Kaubewegungen aufraut und trübt; zudem könnte der Kaugummi an den Alignern kleben bleiben. Achtung: Für die Reinigung der Aligner gibt es eigene Reinigungsprodukte, auf keinen Fall dürfen Zahnpasta, Mundwasser, Zahnprothesen-Reiniger oder Ähnliches verwendet werden, da diese das Material der Schienen angreifen und beschädigen können. Auch zu heißes oder gar kochendes Wasser kann die Aligner zerstören. Für den Therapieverlauf ist des Weiteren entscheidend, dass die Aligner täglich mindestens 22 Stunden getragen werden und die Patienten und Patientinnen die vereinbarten regelmäßigen Kontrollbesuche beim Arzt einhalten.

Weitere Infos:

Praxis Dr. Polzar bei Frankfurt am Main
Offizielle Website der Invisalign-Methode
Kieferorthopädie Jonke in Wien

Titelbild: © www.jonke.at

Ähnliche Beiträge