Scheinfasten mit ProLon: meine persönlichen Erfahrungen
Gerade zum Jahresbeginn stehen Fastenkuren hoch im Kurs. Es ist die Zeit des Loslassens, der guten Vorsätze und des Neubeginns. Dazu bietet sich der bewusste Verzicht in einer Fastenkur an. Wer so wie ich nicht vollständig auf Nahrung verzichten kann, sollte sich das Konzept des Scheinfastens näher anschauen.
Beim Scheinfasten profitierst du von den gleichen positiven Effekten wie beim Fasten ohne ganz aufs Essen verzichten zu müssen. Wir haben das Scheinfasten-Programm von ProLon getestet.
Was bewirkt (Schein-)fasten?
Fasten hat viele erwiesene positive Effekte auf unsere Gesundheit: es senkt den Blutdruck, reguliert den Insulin- und Cholesterinspiegel, verbessert die Darmflora und hat einen positiven Einfluss auf Entzündungsherde im Körper.
Das ProLon Scheinfastenprogramm verspricht die gleichen gesundheitlichen Vorteile wie das Fasten, ohne jedoch auf Nahrung zu verzichten. Dadurch ist einerseits die Gefahr geringer, dass die Kur abgebrochen wird, andererseits wird somit keine Muskelmasse beim Fasten abgebaut.
Wie funktioniert ProLon Scheinfasten?
Beim ProLon Scheinfasten erhältst du eine Box mit der kompletten Ernährung für 5 Tage. Diese beinhaltet kalorien-, protein- und zuckerarme Mahzeiten wie Suppen, Riegel, Cracker, Drinks und Nahrungsergänzungsmittel.
Wenn du das Programm anwendest, wird dein Körper in einen Scheinfasten-Zustand versetzt. Entwickelt wurde das ProLon-Programm von Prof. Valter Longo von der University of Southern California. Nach 20 Jahren wissenschaftlicher Forschung hat er eine ausgewogene Mischung aus Mikro- und Makronährstoffen entwickelt, die dem Körper vorgaukeln, dass er fastet, obwohl er gar nicht fastet. So erfährst du die positiven Effekte des Fastens, musst aber nicht auf Essen komplett verzichten.
Nachdem ich schon mehrfach versucht habe zu fasten, diese Versuche aber immer nach spätestens zwei Tagen abgebrochen habe, wollte ich das ProLon-Programm unbedingt testen. Hier mein Erfahrungsbericht.
Scheinfasten: Tag 1
Am Tag 1 wird der Körper in einen Fastenzustand versetzt und die Zellerneuerung aktiviert, so steht es auf der Website von Prolon. Klingt gut. Gestartet wird mit einem Nussriegel, einer Algenöl-Kapsel sowie einem Pfefferminz-Tee. Der Riegel sättig gut, so dass ich bis zum Mittagessen keinen Hunger verspüre.
Mittags gibt es dann eine Tomatensuppe, grüne Oliven und Grünkohl-Cracker. Außerdem eine Kapsel mit gezielten Nahrungsergänzungsmitteln. Die Mahlzeit mundet mir richtig, ist irgendwie mediterran angehaucht. Dadurch, dass die Menge strikt vorgegeben ist, beginne ich bereits am ersten Tag, jeden Löffel Suppe mehr zu genießen als sonst. Hunger verspüre ich nicht wirklich.
Am Nachmittag gibt es dann wieder einen Nussriegel und Pfefferminztee. Am ersten Tag gibt es zur sanften Eingewöhnung etwas mehr zu essen, so gibt es am Abend neben dem Gemüseeintopf sogar einen kleinen Schokoriegel. Summa summarum nimmt man am ersten Scheinfasten-Tag 1040 Kalorien zu sich. Schon deutlich weniger als normal, aber eben nicht so wenig, dass man in einen Hungerzustand verfällt.
Scheinfasten Tag 2
Am zweiten Tag geht es laut Programm dem Fett an den Kragen und die Zellreinigung beginnt. Es gibt schon ein bisschen weniger zu essen, mittags fehlen die Cracker, am Nachmittag gibt es anstatt Nussriegel grüne Oliven mit Knoblauch.
Am Abend gibt es aber dafür Gemüseeintopf mit Quinoa und meinen geliebten Schokoriegel. Heute verspüre ich schon etwas Kopfweh und etwas Hungergefühl, es ist aber auf alle Fälle zum Aushalten. Die Kalorienzufuhr ist nun auf 624 gesenkt. Zusätzlich gibt es noch einen pflanzlichen Glycerin-Drink, um den Energiespeicher aufrecht zu erhalten.
Scheinfasten Tag 3
Heute steht Zellrecyling auf dem Programm und der Fettstoffwechsel erreicht meist das Niveau der Vollketose. Heute gibt es deutlich weniger zu essen, für mich war dies der härteste Tag. Frühstück bleibt mit Pfefferminztee und Nussriegel gleich, mittags gibt es neben der Suppe nur Cracker, nachmittags nur Tee und am Abend nur Gemüseeintopf (oh Schreck: keinen Schokoriegel).
Es gibt zwar „gefühlt“ weniger zu essen (am Nachmittag nur Tee und am Abend eben keinen Riegel), die Kalorienzuführ ist mit 666 kcal aber sogar etwas höher als an Tag 2. Da sieht man, was das im Kopf ausmacht. Man sieht den kürzeren Speiseplan auf der Anleitung und schon denkt man, dass es heute quasi nichts zu essen gibt. Die Kalorienangaben habe ich nämlich erst jetzt beim Schreiben zusammengezählt.
Scheinfasten Tag 4
Die Website verrät mir wieder, dass heute die Zellregeneration dran ist: die Zellerneuerung wird angestoßen und die Stammzellen regeneriert. „Gefühlt“ gibt es heute wieder etwas mehr zu essen, wieder grüne Oliven sowohl als Nachmittagssnack als auch neben Suppe zum Mittagessen und Schokoriegel am Abend is back!!
Tag 4 ist mit Ausnahme einer anderen Suppe zu Mittag (Gemüse- anstatt Pilzsuppe) das selbe Programm wie an Tag 2. Kalorienmäßig sind wir daher auch wieder bei Tag 2 mit 624 kcal. Ich habe den Tag über schon ein Hungergefühl und auch das Kopfweh ist noch nicht weg. Energiemäßig fühle ich mich auch etwas schlapp.
Scheinfasten Tag 5
Tag 5 steht unter dem Zeichen der Erneuerung, der Körper wird von innen verjüngt. Vom Programm her ist Tag 5 eine Spiegelung von Tag 3: zum Mittagessen gibt es zur Tomatensuppe wieder Cracker, am Nachmittag nur Tee und am Abend Gemüseeintopf.
Die Kalorienzufuhr liegt bei 671 kcal. Ich starte schon am Vormittag mit Kopfweh, was mir den Endspurt nicht unbedingt erleichtert. Aber die Aussicht auf das Ende ermöglicht mir durchzuhalten. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind auf das Scheinfastenbrechen am Tag 6. Hier wird empfohlen mit flüssigen und pürierten Speisen zu beginnen. Ich breche das Scheinfasten mit einem geriebenen Apfel und zerstampften Kartoffeln – herrlich.
Fazit:
Ich habe in den 5 Tagen knapp 2 Kilogramm abgenommen und fühle mich nachher richtig gut. Ich hatte schon etwas Hunger während dem Programm und auch Kopfweh, beides war aber zum Aushalten und hat mich nicht zum Abbrechen gezwungen.
Obwohl ich kein Fan von Tütensuppen bin, haben die Suppen richtig gut geschmeckt. Gefallen hat mir auch, dass das Programm abwechslungsreich war, sprich nicht die gleiche Suppe jeden Tag und auch bei den „Beilagen“ gab es Abwechslung – mal Oliven, mal Cracker. Nur der Nussriegel zum Frühstück hat sich durchgezogen und da habe ich auch schon festgestellt, dass sich nach einigen Tagen Widerwillen bei mir einsetzt, obwohl er mir am Anfang richtig gut geschmeckt hat.
Ich habe das Programm übrigens alleine in der Familie durchgezogen, das bedeutet ich habe nebenher noch für die Familie normales Essen gekocht. Das wäre für mich unvorstellbar, wenn ich ein „echtes“ Fastenprogramm mache, weil hungrig kochen und dann nichts davon essen, geht gar nicht.
Das ProLon-Scheinfastenprogramm habe ich aber durchgehalten und bin superstolz auf mich!