Hotel-Test: Lienzer Dolomitenhütte

Die Lienzer Dolomitenhütte

Nach einem grandiosen Sommer dürfen wir nun einen wunderschönen Herbst genießen. Wo könnte man das besser als in den Bergen? Gerade der Herbst bietet sich für Bergtouren, Wanderungen und Hüttenbesuche an. Waren Hüttenübernachtungen früher hauptsächlich von Einfachheit geprägt, gibt es mittlerweile auch schon die Luxusvariante.

Wer aber auch beim Wandern auf einen gewissen Luxus nicht verzichten möchte, ist in der Lienzer Dolomitenhütte genau richtig. Urige Berggemütlichkeit verbunden mit modernen Annehmlichkeiten ist hier zu einem perfekten Gesamtkonzept verschmolzen. Wir haben sie getestet.

Dolomitenhütte
Übernachten am Berg in der deluxe-Variante © Dolomitenhütte

Seit 2007 ist die Familie Oles Besitzer der schönen Hütte in den Lienzer Bergern. Sie wurde damals saniert und großzügig umgebaut und 2012 wurden dann die 4 neuen Zimmer mit phänomenalem Ausblick zum Hausberg der Lienzer, dem Spitzkofel, dazu gebaut.

Auf 1616 m Seehöhe mitten in den Lienzer Dolomiten genießt man eine spektakuläre Aussicht auf die umliegende Bergwelt und findet inmitten einer tollen Landschaft einen Ort zum Sporteln, Entspannen und Genießen.

Zimmer mit Aussicht in der Lienzer Dolomitenhütte

Die Zimmer liegen direkt am 50 Meter tiefen Abgrund – wer also eventuell unter Höhenangst leidet so wie ich, der sollte sich behutsam an die Panorama-Zimmerfenster wagen. Diese bieten wirklich einen atemberaubenden Ausblick.

Ausgestattet mit modernen Möbeln lässt es sich hier mit herrlich frischer Bergluft super schlafen und entspannen. Vor allem der anfangs ungewohnte aber tolle Umstand, dass es keinen Fernseher im Zimmer gibt, schenkt einem sehr viel Ruhe und viel Zeit nur für sich selbst.

Am Gang findet man ein Gemeinschaftsbad (getrennt für Männer und Frauen) und WC´s – auch diese Räumlichkeiten sind super modern ausgestattet, sauber und freundlich eingerichtet. Als ich am ersten Abend in Pyjama, Pantoffeln (der Wohnbereich in der Hütte darf nämlich nur mit Hausschuhen betreten werden) und meinem Beauty Case unter dem Arm zum Gemeinschaftsbad ging, kam ich mir wieder wie ein Teenager auf Ferienlager vor. Das hatte definitiv was.

Heike in der Dolomitenhütte © Heike Wallner
Heike in der Dolomitenhütte © Heike Wallner

Wenn man morgens die Augen öffnet, genießt man einen grandiosen Blick auf die umliegenden Berge – so macht Aufstehen richtig Spaß.

Dass die Laune dann beim Frühstück noch viel besser wird, davon konnten wir uns in der gemütlichen Kaminstube mit großzügiger Fensterfront, die wieder einen sensationellen Blick auf die Berge bot, selbst überzeugen.

Ein liebevoll gedeckter Tisch und allerlei Köstlichkeiten aus der Region – von Schinken, Speck, Käse über Ei, Gemüse, Müsli, Säfte und Heißgetränke aller Art – ließen uns mehr als satt und gut gestärkt in den Tag starten.

Idealer Ausgangspunkt für Wanderungen

Heike und ihr Mann beim Wandern © Heike Wallner
Heike und ihr Mann beim Wandern © Heike Wallner

Wir machten uns von der Dolomitenhütte aus auf eine 2 ½ stündige Wanderung zur Karlsbader Hütte auf. Der Aufstieg war super markiert und gekennzeichnet – man kann sich hier also auch als Nicht-Bergfex problemlos auf den Weg machen.

Da das Wetter sehr schnell umschlug, war ich doch froh auch meine Daunenjacke mit dabei gehabt zu haben. In den Bergen muss man ja doch auf alles gefasst sein. Leider hatte unsere Zielhütte bereits ihre Pforten geschlossen, wir genossen dennoch unsere selbst mitgebrachte Jause auf der Hüttenterrasse.

Das solltest du bei Wanderungen im Herbst dabei haben

Wie gerade beschrieben sollte man in den Bergen immer auf alles vorbereitet sein und dazu gehört auch eine entsprechende Ausrüstung. Hier kommen also unsere Tipps, was du bei Wanderungen im Herbst dabei haben solltest:

  • Immer Wechselkleidung bzw. warme Kleidung dabei haben. Auch wenn es beim Start der Tour warm und sonnig ist, kann das Wetter schnell umschlagen. Ein frisches T-Shirt (falls das erste durchgeschwitzt ist) und ein Extra-Fleecepullover schadet nie.
  • Du sollte immer ausreichend zu trinken (mindestens 1,5 Liter) dabei haben. Auch ein paar Energieriegel wiegen nicht viel, können dich aber bei Erschöpfung wieder aufrichten.
  • Ein Rettungsdecke mit Aluminiumbeschichtung kann im Falle einer Verletzung überlebenswichtig werden.
  • Kartenmaterial oder Wanderkarte gehört auch in den Rucksack. Oft hat man in den Bergen keinen Handyempfang, da hilft dann die Karte bei der Orientierung.
  • Da die Tage im Herbst schon merklich kürzer sind, empfiehlt sich eine Lampe mitzunehmen. Denn im Dunkeln herumtappen ist keine gute Idee. Besonders praktisch sind Stirnlampen, dann hat man die Hände weiterhin frei.

Service der Extraklasse

Wenn man dann nach einer wohlverdienten heißen Dusche angenehm relaxt in der gemütlichen Stube am prasselnden Kamin Platz nimmt, wird man sowohl mittags als auch abends mit traditionellen Schmankerln aus der Region verwöhnt. Das super freundliche Personal, das dich stets mit einem herzlichen „Griass di“ willkommen heißt, betreute uns perfekt und las uns jeden Wunsch von den Augen ab. Es konnte uns nicht besser gehen.

Wir verbrachten ein herrlich aktives, aber auch entspanntes Wochenende in der wunderschönen Hütte und können sie allen, die gerne ruhige aber auch aktive Stunden in den Bergen beim Wandern, Skitourengehen, Rodeln oder Biken verbringen möchten, mehr als empfehlen.

Tolle Landschaft, traumhafter Ausblick, herrliches Essen, viele Aktivitätsmöglichkeiten aber auch Ruhe und Entspannung und vor allem nette Gastgeber – all das kann man hier finden.

Highlight im Winter:
Die Dolomitenhütte ist Startpunkt der „beliebtesten Rodelstrecke Osttirols“. Sportliche ziehen ihre Schlitten in zwei bis zweieinhalb Stunden selbst hinauf. Wer es lieber gemütlich mag, für den ist das Rodeltaxi eine Alternative. Nach einer gemütlichen Hütteneinkehr steht dem Spaß dann nichts mehr im Wege. Ab dem Kreithof ist die Rodelstrecke abseits der Mautstraße geführt und beleuchtet.

Lienzer Dolomitenhütte
Scarlett und Juraj Oles
www.dolomitenhuette.at

Titelbild: © Dolomitenhütte/Martin Lugger

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