Reisebericht: Admont in der Obersteiermark und Nationalpark Gesäuse

Ökologischer Fußabdruck im Weidendom in Admont

Da sich in der Alpenregion Nationalpark Gesäuse alles um Natur, Naturschutz und den ökologischen Fußabdruck dreht, beschließen wir, mit dem Zug anzureisen. Da stoßen wir gleich auf das erste Hindernis – der Bahnhof in Admont wurde für den Personenverkehr geschlossen.

Poolbereich im Hotel Spirodom
© Hotel Spirodom

Allerdings erreichen wir von Wien aus nach zweimaligem Umsteigen das naheliegende Liezen, wo bereits unser freundliches Taxi-Service auf uns wartet. Er bringt uns direkt in unser Hotel Spirodom Admont****, das mit dem Slogan „Zeit und Raum zum Atem holen“ wirbt. Also holen wir mal tief Luft. Und tatsächlich, die Luft ist wunderbar frisch.
An der Rezeption werden wir herzlich empfangen und man merkt gleich, man ist hier in der Steiermark. Die Menschen lächeln, sind freundlich und natürlich. Die Zimmer sind modern und gemütlich,  alles ist mit Holz ausgestattet und neu, da das Hotel erst 2012 eröffnet wurde.

Wir freuen uns auf die Einladung zu einem Willkommensdrink, der sehr schnell getrunken wird, da die Kinder schwimmen gehen wollen. Also nichts wie zurück zum Zimmer, rein in die Bademäntel, runter in den Wellnessbereich. Es gibt ein kleines, feines Schwimmbecken, eine Sauna, ein Dampfbad  und eine Infrarotkabine. Den Kindern gefällt es. Zumindest so lange, bis sie hungrig werden. Also nichts wie rauf ins Zimmer und fertig machen fürs Abendessen.

Das Restaurant ist sehr ansprechend gestaltet. Die nette Bedienung bemüht sich gleich um das Essen für die Kinder. Dabei verstehen sie alle Extrawünsche als Selbstverständlichkeit. Alles wird frisch gekocht und schmeckt wunderbar. Keine Spur von Convenience-Food zu finden. Wir lassen uns Zeit bei unserem Vier-Gang-Menü. Etwas zu lange, denn unser Taxi wartet schon und will uns zum Campfire-Talk bringen. Leider fällt das angekündigte Lagerfeuer buchstäblich ins (Regen-)Wasser und der Talk findet Indoor statt.

Ausflug in den Nationalpark

Beim Klettern in der Odelsteinhöhle
© Lisa Grüner

Am nächsten Tag wachen wir spät auf. Gut, dass es bis 10 Uhr Frühstück gibt. Wir essen gemütlich bis halb 11 Uhr und sehen dann in der Ferne ein Schloss. Dort wollen wir hin. Schloss Röthelstein war die Sommerresidenz der Äbte. Dort oben genießen wir die Aussicht. Nach einer Besichtigung der Rauchkuchl und des Rittersaals, Hasenstreicheln und einem Kaffee geht es zur Odelsteinhöhle.

Der Weidendom
© Nationalpark Gesäuse / Hudelist

Der Aufstieg dauert knapp eine Stunde, die Wanderung in der Höhle, die mehr Kletterei ist, ebenso. Meiner Sechsjährigen wird angst und bang, beim besonders engen Durchstieg auch mir. Unserer Achtjährigen gefällt es sehr gut. Sie schwärmt davon noch einen Tag später. Wir Erwachsenen sind froh, wieder heraußen zu sein. Wir stehen vor Dreck und haben noch den Abstieg von einer Stunde vor uns. Allerdings sind wir stolz, so ein Abenteuer durchgestanden zu haben und beim ersten Bier geraten wir bereits ins Schwärmen ob der tollen Höhle.
Eigentlich hätten wir uns noch den Sagenwanderweg vorgenommen, aber da es bereits 18 Uhr ist, lassen wir ihn aus und fahren direkt zum Weidendom. Dort gibt es einen riesigen ökologischen Fußabdruck in Form eines Fußes mit Weidenlabyrinth. Die Kinder haben wieder Energie und stürmen durch. Ich versuche die Fragen zu beantworten und interessiere mich für die Schautafeln. Ich bin beeindruckt. Die Ranger sind sehr bemüht und beantworten geduldig Fragen.

Beim Mikroskopieren der Tierchen aus dem Teich, die auf eine große Leinwand projiziert werden, kann es den Kindern gar nicht schnell genug gehen. Da ich jetzt weiß, was alles in so einen Teich schwimmt, ist mir die Lust auf das Baden vergangen. Da es ohnehin schon dunkel wird, fahren wir zurück zum Hotel.

Stift Admont und Kirtag

Bibliothek in Stift Admont
© Stift Admont
Am Kirtag
© Lisa Grüner

Für den nächsten Tag stehen die Admonter Klostertage und die Besichtigung der Bibliothek am Programm. Auf diese freuen wir uns ganz besonders. Das Stift hat sich hier für die Kinder etwas ganz Besonderes ausgedacht: Diese können die Museen und die Bibliothek anhand einer Schatzkarte erforschen. Das geht uns fast ein bisschen zu schnell, da wir Mamis doch gerne ein bisschen länger die Exponate bewundern möchten. Von der Bibliothek sind sogar die Mädls so beeindruckt, dass wir ausreichend Zeit zum Schauen haben. Da sie auch die versteckte Tür erst finden müssen, bleibt auch für ein paar Erklärungen Zeit.
Dann treiben uns Hunger und Durst zum Kirtag. Eine Kapelle spielt, es gibt Roggenkrapfen mit Steierkäs, Bauernkrapfen und Dinkelschaumrollen. Die Kastensau mit Kraut und Knödel hat es uns auch angetan und gekostet wird schließlich alles. Während wir das Essen herankarren, werden die Kinder geschminkt. Anschließend werden noch ein paar Origami gebastelt. Dann gibt‘s noch ein Eis.

Jetzt haben wir vor lauter Schauen allerdings die Zeit etwas übersehen und müssen schnell zum Hotel zurück, die Koffer holen. Unser Taxifahrer wartet bereits seit einer halben Stunde. Leider nicht das erste Mal, seit wir hier sind, aber dafür das letzte Mal. Er steigt ordentlich aufs Gas, damit wir unseren Zug noch erreichen. Alles geht sich perfekt aus. Die Mädls vermissen bereits das Hotel, die Höhle, die Hasen. Wir vermissen das, was wir nicht geschafft haben: das Eselswandern, das Schaureiten, den Sagenwanderweg, die Nothklamm. Auch die schönen Berge blieben von uns unentdeckt. Eine Woche wäre ideal, um alles in Ruhe zu erkunden. Admont und Umgebung ist ideal für einen Familienurlaub. Wer hinfährt, dem sei der sehr umtriebige Tourismusverband Alpenregion Nationalpark Gesäuse empfohlen, der sich sehr bemüht, den idealen Urlaub zusammenzustellen und das Hotel Spirodom Admont, das wirklich eine wunderbare Ruhe ausstrahlt. Ja, wir vermissen Admont auch schon.

Infos:
www.gesaeuse.at
www.spirodom.at
www.stiftadmont.at
www.nationalpark.co.at
www.admont.at

Titelbild: © Nationalpark Gesäuse / Thaller

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