Reisebericht: Ferien im Panoramahotel Gürtl in Haus im Ennstal
Urlaub im schönsten Dorf Europas
Das oberste steirische Ennstal liegt eingebettet in die prächtige Bergwelt der Schladminger Tauern im Süden und des Dachsteingebirges im Norden. Perfekt für einen Wanderurlaub, dachten wir und so zog es uns nach Haus im Ennstal, das Dank seiner Blumenpracht zum schönsten Dorf Europas gekürt wurde.Sofort rauf auf den Berg, das war meine Intention gleich nach dem Ankommen. Naturgemäß sahen das die Sprösslinge anders. Sie wollten das Hotel erkunden und das Schwimmbad ausprobieren. Damit trennten sich nach dem knapp vierstündigen Sitzen im Zugabteil der ÖBB unsere Wege. Die Rezeptionistin stellte mir die Sommercard aus, die die einmalige Nutzung einer Seilbahn pro Tag kostenlos ermöglicht und eilte zur fußläufig erreichbaren Talstation des Hauser Kaiblings. Die Kinder fischten die Badesachen aus dem Koffer, verteilten ihr Gepäck großzügig über die beiden Zimmer der Familiensuite und waren damit schneller im Schwimmbad, als ich auf dem Berg. Während ich den Schildern des zweieinhalbstündigen Schafswanderweges folgte und dabei ein ordentliches Tempo vorlegte, sprangen die Kids mit vollem Karacho ins Wasser und ließen dabei den halben Pool übergehen. Egal, es störte niemand, denn sie waren allein im Wellnessbereich. Offensichtlich waren alle anderen Hotelgäste wandern, so wie ich. Nach eindreiviertel Stunden erreichte ich verschwitzt und glücklich die Bergstation und nahm die nostalgische Gondel wieder nach unten. Die Kids waren leicht zu finden. Sie plantschten immer noch. Und so beschloss ich weiter zu schwitzen und setzte mich erst in die Biosauna und dann in die Finnische. Ich hätte auch gerne noch die Infrarotkabine mit einem Kurzbesuch beehrt, hätten die Kinder nicht Hunger bekommen und vehement darauf bestanden, pünktlich zum Abendessen zu gehen. Eine halbe Stunde später saßen wir ‚gekampelt und geschneutzt‘ beim Essen. Ich stürmte das Salatbuffet, die Kinder würdigten es keines Blickes. Stattdessen überlegten sie, wie sie zu einer zusätzlichen Nachspeise kommen könnten, denn es gab Mousse au Chocolat. Dieses wurde übrigens am Ende des Urlaubs postum zur besten Nachspeise des Jahres gekürt. Nachhaltigkeit wird im Panoramahotel Gürtl nicht nur groß geschrieben, sondern auch gelebt. Das Personal ist seit vielen Jahren hier beschäftigt, in der Küche werden Großteils regionale Zutaten verwendet. Und so gab es auch Eierschwammerl direkt aus den umliegenden Wäldern frisch als Gulasch auf den Teller.
Traumhafte Naturkulissen
Die nette Rezeptionistin stellte sich als gute Kennerin der umliegenden Wanderziele heraus. Mit gezieltem Griff zog sie Wanderkarten und Prospekte aus ihrem Schrank und zeichnete mir ihre Vorschläge an. Für morgen schlägt sie eine Wanderung auf der Planai vor. Hinauf geht es mit der Seilbahn und oben gehen wir einen kleinen Rundweg, davon kann uns nicht einmal der Nieselregen abhalten. Auch vom Hopsiland nicht, ein für Kinder gestalteter Erlebnisweg mit Kletterparkour. Ich hätte geschworen, dass die Kinder sich bereits zu erwachsen für diesen fühlen. Weit gefehlt, Hopsi das WM-Maskottchen wird für toll befunden. Der 1,5 km lange Rundweg für noch toller und schon bin ich mit dabei beim Klettern, Schaukeln und Kegeln. Zugegebenermaßen, es hat mir auch großen Spaß gemacht.
Die Zeit vergeht viel zu schnell. Es ist bereits Tag drei und wir entscheiden uns für die ‚Wilde Wasser‘ Wanderung durch die Talbachklamm. Erst bin ich etwas enttäuscht vom bequemen kinderwagentauglichen Wanderweg. Ich hätte mir die Klamm etwas wilder vorgestellt. Doch der Weg ist so nett mit kleinen Wasserrädern und anderen Attraktionen gestaltet, dass es mir doch gut gefällt. Blöderweise habe ich unsere Sommercards im Hotel liegen lassen. Und so müssen wir den Wanderbus, der normalerweise inklusive ist, zahlen. Auch ein zweiter Besuch bei Schönwetter im Hopsiland fällt damit flach, da wir die Seilbahn berappen müssten und sich das für einen Erwachsenen und zwei Kinder auf 40 Euro belaufen würde. Nie wieder vergesse ich die Sommercard, notiere ich mir geistig. Und auch, dass wir am nächsten Tag das versäumte Bergerlebnis nachholen müssen.
Steirischer Bodensee
Die Sonne lacht und wir entscheiden uns für eine Wanderung rund um den steirischen Bodensee. Die Schönheit des Sees beeindruckt uns, die Kinder fasziniert das Füttern der Forellen. Zum Wasserfall wollen sie nicht hinauf, ich lasse mir das nicht nehmen und schicke die Kinder vor, die sich im Gasthaus einen Bananenshake bestellen. Der Wasserfall gibt eine schöne Kulisse für Fotos. Ich bin froh, hinaufgegangen zu sein und bitte jemanden ein Foto von mir zu machen. Die Kinder haben ihren Shake ausgetrunken und fordern nun das gestern versäumte Hopsiland ein. Diesmal habe ich die Sommercard mit, die für Bus, Mautstraße und Seilbahn kostenlos eingesetzt werden kann.
Dachstein bei Sonnenschein
Für den letzten Tag haben wir uns das Highlight aufgehoben. Die Fahrt mit der Panoramagondel auf den Dachstein ist einmal bei der Sommercard inkludiert. Unsere findige Rezeptionistin hat diese für uns vorgebucht, da man die Fahrtzeiten reservieren muss. Unglaublicherweise scheint bei der Auffahrt die Sonne, auch während wir Fotos vom Panorama machen. Natürlich müssen wir auch die Hängebrücke, die Treppe ins Nichts und den Eispalast besuchen.
Diese sind leider nicht bei der Sommercard dabei und wir berappen 10 Euro für einen Erwachsenen und 5,50 Euro pro Kind. Überschlagsmäßig rechne ich aus, was so ein Ausflug mit Gondel für zwei Erwachsene und zwei Kinder kosten würde und komme auf 38 Euro (x2) plus 19 Euro (x2) für die Kinder, macht 114 Euro plus 36 Euro für die anderen Attraktionen, da sind wir schon auf 150 Euro exklusive Kaffee und Kuchen. Mit der Sommercard spart man zumindest die 114 Euro für die Gondel.
Der Eispalast gefällt den Kindern richtig gut. Ich bin froh, die Jacken mitgenommen zu haben. Die Kinder wollen davon nichts wissen und versuchen am eisigen Boden ein paar Meter zu rutschen. Die Gebilde aus Eis sind beeindruckend. Am liebsten wäre ich oben noch die paar Meter über die Schneedecke zum Gipfel gewandert, aber leider haben wir schon die Gondel hinunter gebucht. Hinunter geht es durch eine dicke Wolkendecke. Als wir von unten hinaufschauen, ist der Dachstein, wie man ihn kennt. Mystisch in dicke Nebelschwaden eingehüllt. Mit schwerem Herzen werfe ich einen letzten Blick hinauf auf den Gipfel und dann heißt es Abschied nehmen. Nicht nur vom Dachstein, sondern auch von Haus im Ennstal und Schladming. Am Bahnhof besorgen wir uns noch eine kleine Jause und schon rollt unser Zug ein, der uns wieder zurück in die Großstadt bringt.
Noch einmal lassen wir die letzten Tage revue passieren. Die Kinder können sich nicht entscheiden, was ihnen bei den Ausflügen am besten gefallen hat. Beim Hotel sind sie sich einig: Es war toll. Ich bin der gleichen Meinung. Das Drei-Stern-Hotel Superior liegt auf Vier-Stern-Niveau, das Essen ist fantastisch, Zimmer, Ausstattung und Wellness-Bereich sind ebenfalls top. Besonders das familiäre Flair und tolle Service hat unseren Aufenthalt sehr angenehm gemacht. Ich glaube, wir kommen bald wieder.
Mein Besuch wurde organisiert von:
Panoramahotel Gürtl
Tourismusverband: www.haus.at
Hopsiland: www.planai.at/de/sommer/hopsi-land
Talbachklamm: www.wildewasser.at
Dachstein: www.derdachstein.at
Sommercard: www.schladming-dachstein.at/de/sommercard
Titelbild: © Gürtl