Was sind die häufigsten Stress Symptome?

Stress vorbeugen - aber wie?

Stress galt lange als Statussymbol für Fleiß, harte Arbeit und Erfolg. Je stressiger der Arbeitsalltag, je gefüllter der Terminkalender, desto erfolgreicher scheint die Person zu sein. Ein Manager oder eine Führungskraft, die nicht gestresst ist, macht sicherlich irgendetwas falsch. Aber es trifft schon lange nicht mehr nur Manager und Führungskräfte – Stress Symptome zeigen sich bei sehr vielen Menschen, Stress ist zum Top-Thema unserer gesamten Gesellschaft geworden.

Auch Unternehmen und Krankenkassen erkennen an den zunehmenden Kosten durch Krankmeldungen ihren Handlungsbedarf. Die WHO (World Health Organisation) erklärte Stress sogar zum größten Gesundheitsrisiko des 21. Jahrhunderts. Doch ist jeder Einzelne selbst gefragt zu handeln.

In diesem Beitrag beleuchten wir die Stress Symptome: Wie erkenne ich Stress? Was ist Stress? Welche Arten gibt es? Und wie kann ich sie unterscheiden? Welche Alarmzeichen deuten auf negativen Stress hin? Dipl. Mental Coach Britta Saphira Brutscher klärt auf.

Zwei Arten von Stress: Eu-Stress und Di-Stress

Britta Saphira Brutscher
Britta Saphira Brutscher

Zunächst einmal ist nicht jeder Stress negativ. Unterschieden werden nämlich zwei Arten von Stress: Eu-Stress und Di-Stress.

Der positive Eu-Stress ist lebenswichtig, ja sogar lebensnotwendig für unseren Organismus, denn er erhöht die Aufmerksamkeit und die Leistungsfähigkeit des Körpers und setzt dabei wichtige, physische und psychische Prozesse in Gang.

Eu-Stress wird immer als motivierend empfunden und ist mit einem Gefühl der Freude verbunden. Du erkennst Eu-Stress an allen Dingen, die dir Spaß machen, die du mit Freude, Enthusiasmus oder großer Motivation machst. In diesen Momenten empfindest du gleichzeitig ein hohes Maß an Vitalität. Auch Glücksmomente werden dem Eu-Stress zugeordnet.

Der negative Di-Stress dagegen wird als unangenehm, als Belastung, Bedrohung, Angst oder sogar als Gefahr empfunden. Meist ist er mit einem Gefühl der Überforderung verbunden. Dieser Stress führt zu Anspannung und zur Ausschüttung von Stresshormonen im Körper und ist auf Dauer schädlich für den Organismus. Ohne einen entsprechenden Ausgleich zum Stress abbauen führt Di-Stress langfristig zur Erkrankung des Menschen.

Was für den Einzelnen als motivierend oder als belastend, also als Eu- oder Di-Stress, empfunden wird, ist rein subjektiv. Die Stress Ursachen sind also für jeden anders. Das erklärt auch, warum manche Menschen bei bestimmten Aufgaben aufblühen, während andere sie als Belastung empfinden.

Dieses Empfinden hängt in hohem Maße von der inneren Einstellung und der individuellen Belastbarkeit ab. Deswegen wird in einem guten Stressmanagement-Training auch daran gearbeitet, diese Belastbarkeit zu erhöhen und die inneren Ressourcen zu entwickeln, die Einstellung zu verändern und mehr Situationen zu schaffen, die dem positivem Eu-Stress zugeordnet sind.

Gefahr Burnout

Zu beachten ist auch, dass der positiv empfundene Stress sich bei exzessivem Ausmaß und ohne entsprechenden Ausgleich ebenfalls in Di-Stress umwandeln kann. Dies sind die typischen Burn-Out-Fälle: Menschen, die jahrelang sehr leistungsstark und mit Freude arbeiten, ihr Energiepotenzial dabei aber völlig überschreiten und irgendwann scheinbar plötzlich zusammenbrechen.

Sie haben auf die ersten Alarmsignale nicht gehört und die Grenze weit überschritten, die ebenfalls von Mensch zu Mensch verschieden ist. Um die Gesundheit langfristig von den negativen Folgen von Stress zu schützen, ist es wichtig, bereits auf die ersten Anzeichen zu hören und entsprechend zu handeln. 

Welche Stress Symptome gibt es?

Stress Symptome können sich auf vier verschiedenen Ebenen zeigen: Auf der körperlichen Ebene zeigt sich Stress durch Symptome wie Kurzatmigkeit, Herzklopfen, auch Herzstiche, Zähneknirschen, Spannungskopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen- oder Verdauungsprobleme, Schwitzen, Frösteln, Infekt-Anfälligkeit, Hautausschlägen, Allergieanfällen und erhöhtem Blutdruck.

Auf der geistigen Ebene erkennst du Stress an negativem Denken und Gedanken wie „das schaffe ich nie“, „das geht schief“, „das auch noch“. Typisch ist auch das „Katastrophen-Denken“ oder die Leere im Kopf (Blackout), allgemeiner Konzentrationsmangel, Denkblockaden und Erinnerungslücken, auch Leichtsinnsfehler häufen sich. Stets berichten Menschen aber, dass sie geistig nicht mehr abschalten können.

Auf der seelischen Ebene zeigt sich Stress an starker innerer Anspannung, ständiger Müdigkeit, Nervosität, Unsicherheit, Gereiztheit, Ärger, Wut bis hin zu Depressionen.

Auf der Verhaltensebene erkennst du Stress an Angewohnheiten wie vermehrten Zigaretten- oder Alkoholgenuss, ungesundem Essverhalten, Fäuste ballen, Rasen mit dem Auto und einer unangemessenen Kommunikation mit der Umwelt. Auch Schlafstörungen sind typische Anzeichen für Stress.

Auf allen Ebenen gibt uns der Organismus also Signale, wenn er durch Stress gefährdet ist. Wenn du diese Signale jedoch frühzeitig erkennst und mit entsprechenden Entspannungsmaßnahmen und Coping-Strategien reagierst, sicherst du dir nicht nur langfristig deine Leistungsfähigkeit, deine Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude, du schaffst dir auch harmonischere Beziehungen sowie erfülltere Lebens- und Arbeitssituationen.

Autorin Britta Saphira Brutscher, Dipl. Mental Coach

Titelbild: © IgorTishenko/Depositphotos

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