Basenfasten im Schloss Hotel Mailberg: meine Erfahrungen
Wenn man ihr vor ein paar Jahren gesagt hätte, sie soll sich 5 Tage nur von Suppe, Saft und Tee ernähren, hätte sie sicher den Kopf geschüttelt und gemeint, dass sie das nicht „brauche“. Wenn sie abnehmen will, macht sie das anders.
Heute, nachdem sie eine traumhafte Basenfasten-Woche im Schloss Hotel Mailberg verbracht hat, ist sie so gestärkt, gesund und fit, dass sie es jedem nur wärmstens empfehlen kann. Das Abnehmen ist dabei vollkommen nebensächlich, aber auch fein. Unsere Redakteurin Evelyn Klima berichtet hier von ihren Erfahrungen beim Basenfasten.
Gut vorbereitet zum Basenfasten
Zwei Tage vor Reiseantritt zum Basenfasten bereite ich mich schon auf diese unvergleichliche Erfahrung vor. Anhand der basischen Rezepte, die von Organisatorin und Fastenbegleiterin Philippa zur Verfügung gestellt werden, bekommt man nicht nur einfach gute Kochrezepte (wie zum Beispiel einen Karotten-Ingwer-Aufstrich, der nicht vergleichbar ist mit jedem industriell gefertigten Brotaufstrich und am Ende des Artikels zu finden ist), man bereitet seinen Magen-Darm gezielt auf das Fasten vor.
Man reist individuell an, ins Pulkautal, wo die Landschaft immer grüner und die Luft immer klarer wird. Beim Einbiegen zum Schloss Hotel Mailberg ist die Historie schon lebendig vorstellbar und die noch mit Neugierde gesäumten Ängste weichen der Vorfreude, was man hier alles erleben wird.
Man befindet sich im Hoheitsgebiet des Malteser-Ordens. Der souveräne Malteser-Ritter-Orden hat eine lange christliche Geschichte. Heute noch unterstützt er, in seiner beachtlichen Ordensstruktur, mit seinen Werken mehr als 15 Mio. notleidende Menschen in rund 120 Ländern der Welt.
Die Kommune Mailberg unterhält auch eine Bio-Landwirtschaft inklusive einem Weingut. Während des Aufenthalts kann man sich leider nicht an dem gegorenen Traubensaft laben, aber den Schloss Keller besichtigen und für die Zeit danach Vorräte mitzunehmen, ist an dieser Stelle auch empfehlenswert.
Das Hotel wird so liebevoll geführt und ist so schön renoviert worden, dass es vor allem für Hochzeitsfeierlichkeiten genutzt wird, aber für andere Urlaubsfreuden ebenfalls top geeignet ist, wie beispielsweise die Basenfasten-Woche, die 4mal im Jahr von der Geschäftsführerin des erfolgreichen StartUps „Basenbox“ hier durchgeführt wird.
Das Basenfasten beginnt
Philippa Lovrek (Ernährungsberaterin) und die zertifizierte Yoga-Lehrerin Eva Jacquemard gestalten diese Woche gemeinsam und geben wertvolle Tipps zur Kunst des Fastens und des Yoga weiter. Der individuelle Umgang mit den Gästen und deren Bedürfnissen, der durchdachte Tagesablauf und die Freiheit des Einzelnen, haben mich begeistert.
Die Woche wird auch hier mit Klaubersalz eingeleitet und danach scheint einiges leichter zu fallen. Wenn dann doch ein Hungergefühl aufkommt, ist der selbst verabreichte Einlauf (keine Angst, es ist einfacher, als man denkt!) unglaublich reinigend!
Die Basenfasten-Woche geht über 7 Tage, 5 davon ohne feste Nahrung. An diesen Tagen gibt es zweimal Suppe und zweimal Säfte. Die Woche orientiert sich am Heilfasten nach Buchinger.
Damit die Muskelmasse nicht „schmilzt“ macht Eva mit der Klein-Gruppe 2x täglich Yoga, morgens kräftigend, abends entspannter, aber durchaus fordernd. Jeder macht mit, wie es ihm oder ihr gut tut.
Und wer glaubt, das geht doch gar nicht, wird eines besseren belehrt. Man fühlt sich unglaublich fit nach den Yogastunden, fühlt sich mehr als gestärkt, ohne großartig Hunger zu empfinden.
Im Schlosshof oder im Kaminzimmer des wunderbaren Schlosses, mit besondere Atmosphäre, fällt einem die Yogapraxis auch leicht. Und wenn in der Abschluss Position, Savasana (die Totenstellung), die Rufe der Kröten ein Konzert mit den Geräuschen aus der Magenregion aufspielen, darf auch gelacht werden.
Bewusster Verzicht in unserer Konsumgesellschaft
Fasten ist ein freiwilliges Verzichtserlebnis in einer Überflussgesellschaft. Der Organismus hat die Fähigkeit Energie zu speichern und in Nahrungspausen vom Gespeicherten zu leben. Es kommt zu einer Stoffwechselumschaltung: von außen schaltet er auf die Ernährung von Innen.
In dieser Zeit gelingt es, einen gesunden Abstand zu materiellen Dingen zu bekommen. Es ist ratsam keine Arbeit (Laptop oder Handy) mitzunehmen, da die neu entdeckten Energien für die „wesentlichen“ Schönheiten des Lebens genutzt werden sollten, wie zum Beispiel die wunderschönen Weinberge zu durchqueren oder im Schlossgarten den Vögeln zu lauschen. Sich eben Entspannungszeit zu gönnen und sich selbst zu beobachten, sich besser wahr zu nehmen.
Das intensivere Wahrnehmen der Gerüche und Geschmäcker der liebevoll zubereiteten Suppen und Säfte, die man täglich viel geruhsamer als gewohnt zu sich nimmt, ist schon mal eine tolle Erfahrung.
Auch wenn sich die Gespräche oft ums Essen drehen, so wird man immer dankbarer für die Genüsse des Alltags und freut sich, gemeinsam Rezepte auszutauschen. Am Ende fühlt man sich stark, gesund und der Körper, wie auch der Kopf, fühlt sich um einiges leichter an. Am letzten Tag kredenzt Philippa einen gebratenen Apfel. Das letzte Highlight einer Erfahrung, die ich nun jedes Jahr einmal fix eingeplant habe.
Rezept für Karotten-Ingwer-Aufstrich
Zutaten:
250g Bio-Karotten
1 Gelbe Zwiebel
1 EL gehackter Knoblauch
2 EL Mandeln
2 EL Olivenöl
Zitronensaft
Kurkumapulver
Pfeffer & Salz
Anleitung:
1. Backrohr auf 200 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze)
2. Die Karotten gründlich waschen. Zwiebel, Ingwer und Knoblauch schälen
3. Das Gemüse in grobe Würfel schneiden, mit 1 EL Öl, etwas Salz und einer Prise Kurkuma vermengen
4. In einer Backform oder auf einem Backblech mit Backpapier für 15 Minuten ins Backrohr schieben, bis die Karotten gar und leicht gebräunt sind
5. Mandeln in einer Pfanne anrösten, abkühlen lassen und im Mixer grob zerkleinern
6. Das Gemüse etwas abkühlen lassen und in ein hohes Gefäß füllen. Anschließend den Ingwer, Pfeffer, Zitronensaft und 1 EL Öl hinzufügen und mit einem Pürierstab pürieren
7. Auskühlen lassen