Coaching Serie: Grenzen setzen
Viele meiner Klientinnen kommen zu mir, weil sie völlig ausgepowert sind. Gerade junge Frauen zwischen 30 und 40 haben sehr viel Stress. Sie wollen so viel wie möglich in diesen Lebensabschnitt reinpacken – beruflich und privat.
Und dann ist da noch diese ständige Suche nach Anerkennung. Viele wollen es am liebsten allen recht machen, Everybody´s Darling sein. Grenzen setzen haben viele verlernt.
In diesem Beitrag zeigt Life- & Business-Coach Alice Nilsson auf, wie es zu diesem Wunsch nach Anerkennung kommt und wie man Grenzen setzen kann.
Irgendwann gelangen diese Menschen, die es jedem recht machen wollen, dann an einen Punkt der inneren Leere. Die eigenen Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Oder schlimmer: Das Gefühl für die eigenen Bedürfnisse ist schier abhanden gekommen. Dann ist es höchste Zeit etwas zu ändern.
Fremdgesteuert. Ausgepowert.
Lucy, 36, hat es verabsäumt ihre eigenen Grenzen zu setzen. Mitten im Burn Out stand sie eines Tages in meiner Praxis und hat mich um Hilfe gebeten. Wir haben einige Coaching-Stunden gebraucht, um erstmal herauszufinden, wie es dazu kommen konnte.
Denn von Aussen betrachtet scheint Lucy alles zu haben, was man braucht, um glücklich und erfolgreich zu sein. Abgeschlossenes Studium, bemerkenswerte Karriere in einer renommierten Unternehmensberatung, langjährige Beziehung, Heiratspläne. Dennoch hat sie das Gefühl ein Leben zu leben, das nicht ihres ist.
Nein-Sagen will gelernt sein.
Im Zuge unserer gemeinsamen Arbeit hat Lucy herausgefunden, dass sie nie gelernt hat „Nein“ zu sagen. Grenzen setzen war ein Fremdwort für sie. Da war immer diese innere Stimme, eine Art „innerer Antreiber“, der Lucy aufforderte weiter und weiter und weiter zu machen. Druck von Aussen. Druck von Innen. Fremdgesteuert und innerlich leer.
Mit der Zeit lernte Lucy diesen „inneren Antreiber“ zu identifizieren und zum Schweigen zu bringen, sobald sie merkte, dass sie sich der Grenze ihrer Belastbarkeit näherte.
Doch auch die Kommunikation nach Aussen will gelernt sein. Wie kann man, als People-Pleaser, zu anderen „Nein“ sagen? Zu Arbeitgebern, Freunden oder in der Familie? Wie kann man authentisch, klar und ohne schlechtes Gewissen Grenzen setzen, ohne andere zu verletzen oder zurückzuweisen? Häufig verstricken wir uns in halbherzige Committments, oder geben Zusagen, obwohl alles in uns drinnen „Nein“ schreit.
Grenzen setzen ist ein Akt der Selbstfürsorge
Gesunde Grenzen setzen bedeutet, dass man achtsam mit seiner eigenen Energie haushaltet. In jungen Jahren kann es schon mal reizvoll sein, die eigenen Grenzen auszuloten oder gar zu überschreiten. Aber wer dies ständig tut, wird innerlich leer.
Gesunde Grenzen zu setzen ist essentiell für das eigene Wohlbefinden, für herzliche Beziehungen und ein erfülltes Leben. Für sich selbst sorgen ermöglicht ein Leben im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen.
Mein Tipp:
- Vertraue auf dein Bauchgefühl und entwickle ein Gespür dafür, wann es genug ist.
- Nimm deinen Mut zusammen und probiere das „Nein“ sagen aus. Anfangs bei kleinen Dingen. Immer wieder. Übe es immer wieder.
- Freu dich und lobe dich, wenn du es geschafft hast, für dich einzustehen und deine Batterien aufzuladen.
Über Alice Nilsson – Business & Life Coach
Als Kommunikationsexpertin und zertifizierter Business & Life Coach ist Alice Nilsson davon überzeugt, dass achtsame Kommunikation in direktem Zusammenhang steht mit der Qualität von Beziehungen und einem positiven Lebensgefühl: Im Beruf, in der Familie, in der Liebe und im Leben. Denn…
Worte sind mächtig, sie können zerstören – oder Wunder bewirken.
Die weiteren Teile unserer Coaching-Serie
>> Warum ein Business- oder Life Coaching für dich Sinn macht.
>> Mut zur Veränderung
>> Der innere Kritiker
>> Das passende Lebensmodell für mich
>> Hochstapler-Syndrom
>> Toxischer Müll
>> Vor Energievampiren schützen
>> Happy Money Mindset
>> Situationship
>> Positive Ausstrahlung
>> Co-Abhängigkeit Teil 1
>> Co-Abhängigkeit Teil 2