Glückliche Partnerschaft trotz Kindern


Unzufriedenheit, Frust, Streit. Für viele Paare verändert sich mit der Geburt eines Kindes die Partnerschaft grundlegend. Depressive Störungen bei Frauen, häufigere Partnerschaftskonflikte, Abnahme der Partnerschaftszufriedenheit und Abnahme der Qualität der partnerschaftlichen Kommunikation sind die von der Psychologie beobachteten Phänomene, die bei frischgebackenen Eltern auftreten. Die Partnerbeziehung erfährt nach der ersten Phase der Euphorie und Erschöpfung ab dem 2. bis 3. Monat die massivste Veränderung, die von dem Paar bisher erlebt wurde: Die Zufriedenheit nimmt ab – bei den Frauen übrigens wesentlich stärker als bei den Männern.
Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, wie Sie das Leben wieder in den Griff bekommen und bei allem Babystress noch Zeit und Energie für den Partner finden:
Freiräume gewähren.
Die Umstellung auf ein Leben mit Kind ist gerade für Frauen, die lange im Beruf waren, recht schwer: weniger Kontakt zur Außenwelt, weniger Bestätigung für das eigene Tun und weniger Zeit für die Ego-Bedürfnisse. Eine mögliche Lösung: Raus aus den eigenen vier Wänden, weg von Kochen, Windelwechseln und Bügeln. Stimmen Sie sich mit Ihrem Partner ab und gewähren Sie sich gegenseitig Freiräume. Gehen Sie abwechselnd aus, treffen Sie sich mit Freunden, treiben Sie Sport oder gehen Sie ins Kino – so können Sie die Seele baumeln lassen und Kraft für den Familienalltag sammeln.
Zeit zu zweit.
Bei aller Liebe für das Baby ist es ganz wichtig, dass sich Partner nicht nur als Eltern betrachten, sondern auch als Partner füreinander…und dieses Gefühl muss in der stressigen Babyphase gehegt und gepflegt werden. Durch die neuen Lebensumstände muss das Beziehungsleben neu geregelt werden. Tragen Sie sich mindestens einen Abend im Monat als „Beziehungsabend“ ein. Entweder Sie gehen an diesem Abend gemeinsam aus oder in Ermangelung eines Babysitters gestalten sich einen schönen Abend zu Hause. Besinnen Sie sich auf die Gemeinsamkeiten vor der Geburt des Kindes. Tabu sind an diesem Abend Gespräche über Kinderkrankheiten, Kindergarten oder Kinderbetreuung oder den Fernseher aufdrehen.
Kurzurlaub für die Liebe.
Wem ein Abend zu zweit zu kurz ist, um einen Weg aus dem Elterntrott zu finden, dem empfehlen wir einen Kurztrip übers Wochenende. Ein bisschen Abstand vom Nachwuchs und die Möglichkeit, sich zwei Tage lang wieder als Paar zu erleben, kann Wunder bewirken. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Auszeit zu zweit
Erziehungsfragen erörtern.
Ein häufiges Streitthema sind Fragen der Erziehung. Wann und wie viel Süßigkeiten darf Ihr Kind essen? Wie lange darf es am Abend aufbleiben? usw. Sprechen Sie häufig und ausführlich über Erziehung, Ihe Vorstellungen und Ihre eigenen Erziehungserlebnisse aus der Kindheit. Wer sich über mögliche Konfliktpunkte im klaren ist, kann dann in der Erziehungspraxis besser damit umgehen. Es ist nun einmal ein Unterschied, ob man mit seinem Partner nur die eigenen gemeinsamen Bedürfnisse erfüllen will oder ob man als Elternpaar zusammenarbeiten muss.
Reden, reden und noch einmal reden.
Oft ist man nach einem turbulenten Tag mit einem Kleinkind am Abend nur noch eins: geschafft. Interessante und anregende Gespräche bleiben auf der Strecke. Das entfernt einen aber nur noch mehr vom Partner. Daher gilt für Paare: im Gespräch bleiben. Sich Erwartungen und Wünsche, Ängste und Ärger offen zu sagen, hilft die Klippen des jungen Familiendaseins heil zu umschiffen. Nur wenn man weiß, wie es dem Partner geht und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann man nach Lösungen für Probleme suchen.