Buch-Tipp: In der Nacht hör ich die Sterne
Im Laufe meines 44jährigen Lebens haben sich schon allerhand Listen angesammelt. To-Do-Listen zum Beispiel, wo drauf steht, dass man den Steuerausgleich machen und die Weihnachtsdeko VOR Ostern wegräumen sollte. Oder Listen mit Sachen, die man besser lernen sollte (Kochen! Rechtschreibung!). Oder Listen mit bereits erprobten Diäten, von A wie Atkins bis Z wie Zero. Allesamt unerfolgreich.
Warum hat man eigentlich so wenig positive Listen?
Die 9jährige Mafalda aus dem Buch „In der Nacht hör ich die Sterne“, von dem ich euch heute erzählen möchte, führt ebenfalls eine Liste. Ihre Liste heißt: „Alles, was ich wahnsinnig gern mag und bald nicht mehr machen kann“. Punkt 1: die Sterne am Nachthimmel zählen.
Mafalda hat eine seltene Augenerkrankung. Sie sieht von Tag zu Tag schlechter und in wenigen Monaten wird es ganz dunkel um sie herum sein. Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter ist ihr wichtigster Platz auf der Welt ein Kirschbaum. Täglich zählt sie die Schritte. Wie viele Schritte es noch sind, bis sie den Baum noch sehen kann. In jedem Kapitel des Buches werden es weniger…
Obwohl die italienische Autorin Paola Peretti in dem Buch ihre eigene Krankheit beschreibt, ist es keineswegs ein trauriges und trostloses Buch. Ganz im Gegenteil! Es geht um den Zusammenhalt von Familie, von Freundschaft und dass man oft auch etwas anderes geschenkt bekommt, wenn man im Leben etwas verliert. Meine liebste Stelle in dem Buch ist: „Wer Angst hat, der verpasst das Leben.“ Man soll lieber jede Menge Spass haben, so als würde man jeden Tag seinen 10. Geburtstag feiern.
Ich küble jetzt auch meine Diät-Liste und esse ein Stück Malakofftorte. Ist ja schließlich mein 10. Geburtstag, den ich jetzt schon seit 34 Jahren feiere….
PS: und wer 10 ist, braucht auch keinen Steuerausgleich machen! Hurra!
In der Nacht hör ich die Sterne
von Paola Peretti
erschienen im dtv Verlag
ISBN 978-3-423-28967-2