6 Goldene Regeln für eine glückliche Beziehung
Immer wieder die selben Streitthemen und frustrierende Auseinandersetzungen, die deine Partnerschaft schwächen statt stärken?
Bei Streit, der eine Vorstufe des Kampfes ist, werden große Mengen Adrenalin ausgeschüttet. Dies ist ein Hormon, das den Menschen vorbereitet zu fliehen oder zu kämpfen. Man will handeln, das Herz schläft schneller, der Blutdruck steigt an und Blut fließt in die Muskeln.
Streit verringert durch die Hormonausschüttung die Leistungsfähigkeit des Hirns. Man denkt nicht mehr nach und agiert stattdessen. Dies führt zu einer unbefriedigenden Lösung für beide Partner. Sich zu streiten ist für Männer biologisch schwieriger als für Frauen, da bei ihnen das Adrenalin viel langsamer abgebaut wird als bei Frauen. Zwei Drittel der Streitpunkte zwischen Partner sind nicht lösbar, da es sich um grundsätzliche Unterschiede in der Persönlichkeit und des Wertesystem handelt.
Besser ist, die Unterschiede zu akzeptieren, was sich natürlich leichter sagt, als es zu tun.
Sabine Fischer, Psychotherapeutin und Supervisorin erklärt anhand von 6 goldenen Beziehungsregeln wie eine glückliche Beziehung funktioniert.
Regel Nr. 1: Kümmere dich gut um dich selbst
Wenn man nicht mit sich selbst zufrieden ist, wirkt sich das auf die Partnerschaft aus. Alles gemeinsam zu machen, ist keine Garantie für eine glückliche Partnerschaft, denn dann geht die Individualität verloren. Man passt sich dem/r anderen an und wird irgendwann unzufrieden oder es wird langweilig, weil der Gesprächsstoff ausgeht.
Höre also immer auch auf das, was du willst und mache das dann auch. Wer zufrieden ist, kann dann auch wieder gut auf die Bedürfnisse des Partners eingehen.
Regel Nr. 2: Frustrierende Auseinandersetzungen vermeiden
Bei Streit entsteht schnell eine Negativspirale aus Enttäuschung, Vorwürfen und das Gefühl nicht verstanden zu werden. Die Stimmung sinkt und es sammeln sich negative gemeinsame Erlebnisse, welche die Basis der Beziehung eschüttern können.
Bei Streit geht es eigentlich um einen Machtkampf. Jede/r will Sieger sein. Es ist kein Miteinander sondern ein Gegeneinander. Tipp: Wenn die Emotion kippt, die Diskussion abbrechen und später forsetzen, wenn man wieder klarer denken kann.
Regel Nr. 3: Den PartnerIn lieben, wie er/sie ist
Fokus auf das Positive, denn mit der Negativität gehen schlechte Gefühle einher, der/die PartnerIn wird abgewertet oder sogar verachtet. Der/Die Andere ist dann nicht nur anders, sondern falsch.
Übung: Schreib im Laufe der nächsten Woche jeden Tag etwas auf, was dir an deinem/r PartnerIn gefällt. Am Ende der Woche setzt ihr euch zusammen und teilt euch gegenseitig die Liste mit – ohne wenn und aber.
Du wirst erstaunt sein, welch schöne Atmosphäre daraus entsteht.
Regel Nr. 4: Freundschaften pflegen
Männerfreundschaften unterscheiden sich von Frauenfreundschaften. Beide können aber sehr stabilisierend auf die Beziehung auswirken, besonders in Zeiten von Krisen. Freundschaften befreien uns von unrealistischen hohen Erwartungen, ein/e PartnerIn muss sämtliche Bedürfnisse zu erfüllen.
Auch beugen Freundschaften durch zusätzlichen Gesprächsstoff Langeweile in der Beziehung vor. Manchmal bekommen wir in der Beziehung nicht das Verständnis, dass wir uns wünschen, aber bei FreundenInnen schon. Wenn einer/e in der Beziehung keine FreundeInnen hat, lass dein Vorbild wirken, mache keine Vorschriften.
Regel Nr. 5: Erbschaft kennen lernen und akzeptieren
Eine Beziehung zu sechst, das kommt öfter vor als wir denken. Wer sind die sechs?
Das Paar und die Eltern beider Paare. Wir übernehmen durch den Einfluss des Elternhauses viele Verhaltensweisen, insbesondere Bindungserfahrungen. Je intensiver eine Beziehung wird, umso mehr werden die angelernten Bindungsmuster und –erfahrungen aktiviert.
Eine wichtige Rolle spielen: Die Beziehung zur Mutter und zum Vater, aber auch andere enge Bezugspersonen. Bei den Eltern auch die Beziehung zueinander. Um angelernte Muster zu durchbrechen, ist manchmal eine Therapie notwendig, da man seine eigene Perspektive hat, die schwer zu wechseln ist.
Regel Nr. 6: Gute Kommunikation
Das Gespräch ist die Basis jeder Partnerschaft. Es zeigt Interesse am Anderen und gibt uns Bestätigung in unserem Sein. Problemgespräche schaffen keine Nähe, sie unterstreichen die Konflikte. Viele Probleme werden nur durch zuhören und verstehen gelöst. Fragen sind auch hilfreich, um neue Lösungswege zu finden.
Autorin: Sabine Fischer
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