Heiratsantrag: wenn Frau den ersten Schritt macht
Wir leben in einer Zeit der Befreiung, Frauen kommen im Kampf für die Emanzipation und vollständige Gleichberechtigung immer weiter voran. Warum gilt das dann nicht auch bei Heiratsanträgen? Viele Paare sind beim Thema Ehe noch sehr konservativ und halten an traditionellen Rollenbildern fest: Heiratsantrag ist Männersache und muss von einem Mann gemacht werden, während Vorbereitung und Planung in der Verantwortung einer Frau liegen.
Doch das ändert sich langsam, Männer und Frauen werden auch in punkto Ehe immer gleichberechtigter. Frauenemanzipation und Gleichberechtigung gehen auch mit Verantwortung einher, Rollenwechsel sind daher heutzutage keine Seltenheit. Und eine befreite Frau hat den Mut, ihren Partner zu fragen, ob er sie heiraten und den Rest ihres Lebens mit ihr verbringen möchte.
Der Heiratsantrag mit Rollenwechsel – doch wie?
Doch wie sieht ein Heiratsantrag aus, wenn die Rollen wechseln? Den Vater der Geliebten, um die Hand seiner Tochter zu fragen, ist eine sehr altmodische Praxis. Du musst also nicht notwendigerweise bei seinen Eltern vorstellig werden, wenn du deinem potenziellen Ehemann einen Heiratsantrag machen möchtest. Wenn du dich entschieden hast, selbst die Initiative beim Heiratsantrag zu übernehmen, dann wähle eine Situation, mit der du dich wohlfühlst.
Das gleiche gilt beim Niederknien: zwar assoziieren wir das Niederknien automatisch mit einem Heiratsantrag. Auf die Knie zu gehen ist jedoch beim Heiratsantrag nicht mehr zwingend erforderlich und sollte nur noch gewählt werden, wenn es angemessen ist. Wenn Du als Frau einen Heiratsantrag übernimmst, willst du letztendlich deinen Liebsten überzeugen. Männer wollen in der Regel andere Dinge als Frauen. Überlege dir also, welche Art von Heiratsantrag er möchte, und lass dir romantische Ideen einfallen, die auch deinen Liebsten überraschen werden.
Das bedeutet nicht, dass du einen Heiratsantrag in einem schicken Restaurant bei einem romantischen Abendessen kategorisch ausschließen musst. Wenn er romantisch ist, könnte ihn das auch inspirieren, aber vielleicht reicht ihm ein romantischer Antrag im Garten. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du eine kleine Umfrage unter seinen Freunden oder Familienmitgliedern durchführst, um zu erfahren, wie du deinen Partner am besten fragen kannst.
Da ist es also ganz ähnlich, wie bei der Hochzeit selbst, wo man sich etwa fragt, ob man im kleinen oder großen Rahmen feiert, ob man einen Hochzeitsfotografen oder eine Weddingplannerin beauftragen soll.
Wie sieht es mit dem Ring aus?
Der Höhepunkt deines Antrags und Rollentauschs ist der Moment, in dem du einen wunderschönen Verlobungsring herausziehst. Auch hier solltest du dir im Vorfeld Gedanken machen, was deinem Zukünftigen gefallen wird. Für Frauen ist der Verlobungsring oft mit einem pompösen Diamanten besetzt. Das passt meist nicht für einen Mann.
Aber wie sieht ein Verlobungsring aus? Bitte deinen Juwelier nach Hilfe und fachgerechter Beratung. Manchmal sieht man dort ein Stück und weiß im gleichen Moment: Das soll er sein. Da es für die Form von Verlobungsringen für Männer keine Vorgaben gibt, kannst du deinen Gedanken freien Lauf lassen. Herrenringe sind in der Regel wesentlich dicker im Material als Damenringe.
Da viele Männer es nicht gewohnt sind, Schmuck zu tragen, sind Titanringe zu empfehlen, die sehr leicht sind und daher weniger störend für den Träger sind. Außerdem ist er sehr robust und für Männer geeignet, die viel draußen unterwegs sind oder oft mit Werkzeug herumwerkeln.
Besonders Ringe in japanischer Schmiedekunst sind ausgefallen, aber gleichzeitig traditionell. Dabei werden farblich unterschiedliche Metalle miteinander verbunden. Es ergeben sich erdige oder graue Töne und Strukturen, die an Landschaftsreliefs, Holzmaserungen oder fließende Materie erinnern. Die Ringe sind absolute Einzelstücke.
Wenn du ebenfalls deine bevorstehende Hochzeit in Form eines Ringes nach außen symbolisieren möchtest, kaufe einfach den passenden Damenring dazu.
Fun Fact: In den 50er Jahren waren beide Partner daran gewöhnt, Verlobungsringe zu tragen. Wenn euch beiden eure Verlobungsringe so sehr gefallen, dass ihr für die Hochzeit gar keine anderen Ringe wollt, dann könnt ihr die Verlobungsringe am großen Tag einfach von der linken Hand auf die rechte Hand wechseln.
Der wichtigste Grundsatz: Egal, wie du dich entscheidest, wichtig bleibt: Bleibe dir selbst treu! Tu das, was zu dir passt und vergiss bei dem ganzen Stress nicht eure Liebe, die ja immerhin mit diesem Schritt für immer besiegelt werden soll. Lass dir alles ruhig durch den Kopf gehen, rede mit Freund:innen und Familie und freu dich auf diesen unvergesslichen Tag. Hauptsache die Antwort ist am Ende: Ja, Schatz, ich will!
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