Ernährung und Tipps in der Schwangerschaft
im Sinne der TCM
Während der Schwangerschaft wird die Grundkonstitution des Menschen, die ihn ein Leben lang begleiten wird, festgelegt und aufgebaut. Achtet die werdende Mutter auf ihre Ernährungs- und Lebensweise, kann sie einem Energie- und Substanzverlust vorbeugen.
Vorbereitung auf die Schwangerschaft
In den Nieren wird die vorgeburtliche Essenz gespeichert.
Für eine (werdende) Mutter ist demnach eine angepasste, optimale Ernährung wichtig, damit sie einen Überschuss hat, den sie an das Ungeborene weitergeben kann, dies gilt auch nach der Geburt für die gesamte Stillzeit. Einerseits kommt es während dieser Zeit auf eine möglichst ausgeglichene Ernährung an, andererseits haben Schwangere in der Regel deutliche Signale in Form von Lust oder Heißhunger auf bestimmte Speisen und Geschmacksrichtungen.
Dies deutet auf einen Leere- oder Mangelzustand hin, der berücksichtigt werden sollte.
Nieren stärken
Da der Fötus energetisch gesehen über Meridiane mit der Mutter in Verbindung steht, empfindet er jedes Gefühl, jede Emotion der Mutter. Neben einer guten Ernährung ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein.
Heftige und störende Emotionen bringen aus der Sicht der TCM das harmonische Zusammenspiel der Elemente und ihrer Funktionskreise durcheinander. Hier sind wohlwollende Väter und andere Bezugspersonen, die eine schützende Hand über die werdende Mutter und ihr ungeborenes Kind legen von großem Nutzen. Dies gilt vor allem auch für die Geburt und Stillzeit.
Die Essenz wird gemäß der TCM in den Nieren gespeichert. Regelmäßiger und überhöhter Alkohol- und Drogenmissbrauch, ungerichtete Angstgefühle, regelmäßige Überforderung oder Verausgabung aber auch Ernährungsfehler wie die häufige Verwendung von stark abkühlenden Nahrungsmitteln wie Eisgekühltem, Südfrüchten, Joghurt und weißen Zucker schwächen die Nierenenergie.
Zeit der Schwangerschaft – Stärkung der Mitte
Das ungeborene Kind wird durch das Blut der Mutter genährt. Die Organe Milz/Bauchspeicheldrüse und Magen müssen jetzt mehr leisten, damit genügend Energie und Nährstoffe zur Verfügung stehen. Mit den unten stehenden Ernährungsempfehlungen werden besonders Milz und Magen, aber auch die anderen Körperorgane in ihrer Arbeit unterstützt. So wird das Kind gut genährt und die Mutter kann sich ihre Reserven bewahren. Richtige Ernährung und eine angepasste Lebensweise verhelfen auch zu mehr innerer Stabilität, Harmonie und Gelassenheit, was wiederum positive Auswirkungen auf das im Mutterleib heranwachsende Wesen hat.
Vermeide oder reduziere
• alle thermisch kalten Nahrungsmittel (z.B. Gurke, Tomate, Melone)
• Eisgekühlte Speisen und Getränke, Mineralwasser
• Mikrowellenkost und Tiefkühlkost
• Rohkost, Südfrüchte, große Mengen rohes Obst
• sehr Fettes, schwer Verdauliches
• Geräuchertes und Gepökeltes
• große Mengen Sauermilchprodukte: Joghurt, Kefir, Bifidus etc. (außer bei sehr heißen Außentemperaturen)
• zu viel frisches Brot und Brotmahlzeiten
• weißen Zucker, Weißmehl
• Süßigkeiten
• Cave: uterusaktive Gewürze wie Zimt, Liebstöckel, Bohnenkraut, Fenchel, Kurkuma, Majoran, Petersilie, Rosmarin, schwarzer Pfeffer, Senfsamen, Wacholder, Ysop
• kein Brombeerblätter- und Himbeerblättertee und Frauenmanteltee
das Siegelschrift-Zeichen "Yun":
Der Uterus als Haus für den Fötus = schwanger sein
Bevorzuge und achte auf
• gekochte Vollwertgetreide: Hirse, Reis, Haferflocken, Süßreis, Polenta, Amaranth
• neutrale-wärmende Gemüsesorten: Karotten, Süßkartoffel, Kartoffeln, Fenchel, Kürbis, grüne Bohnen, Kohl, Frühlingszwiebel, Wirsing, Erbsen
• Hülsenfrüchte: Linsen, Azukibohnen, weiße Bohnen
• Trockenfrüchte gekocht und Nüsse sowie Kompotte aus: Zwetschgen, Pfirsichen, Kirschen, Äpfeln
• regelmäßig kleine Mengen hochwertiges Fleisch, Fleischsuppen und Fisch
• regelmäßig kleine Mengen aromatischer Gewürze (z.B. Lorbeer, Kümmel, Koriander, Wacholderbeeren, Muskatnuss)
• Getränke: heißes Wasser, milder Kräutertee, evtl. Getreidekaffee
Blut aufbauen
Während der Schwangerschaft kommt es aus der Sicht der TCM zu einer Konzentration von Blut in der Gebärmutter. Zudem muss vom Körper auch mehr Blut produziert werden, um den wachsenden Menschen zu nähren. Es ist daher sinnvoll, neben Qi auch Blut und Säfte aufzubauen. Dies auch vorbeugend für die Zeit nach der Geburt, damit der Verlust von Qi und Blut rasch wieder ausgeglichen werden kann und nicht in eine Schwangerschaftsdepression mündet, die Zeichen eines starken Blutmangels ist.
Vermeide / reduziere
• – siehe bei "Mitte stärken"
• – Kaffee, Schwarztee, Kakao, Rotwein, Yogi-Tee, grüner Tee (trocknen aus)
• – große Mengen scharfe Gewürze
Bevorzuge
• Getreide: Süßreis, Reis, Gerste, Quinoa
• erfrischendes, kurz gekochtes, knackig gegartes Gemüse
• Spinat, Mangold, Zucchini, Auberginen, Sellerie, Brokkoli
• Rotes Rüben Gemüse, gekochter Salat aus roten Rüben
• Lang gekochte Hühnersuppe
• Blattsalat: alle Blattsalate
• Petersilienwurzel, Petersilie
• alle frischen Kräuter und Sprossen
• Kompott aus Trauben, roten Beeren, Birnen
• Eigelb, Mandeln, Sesam
• Olivenöl, Sesamöl, Rapsöl
• Getränke: gespritzter Apfelsaft, roter Traubensaft, Pflaumensaft, Karottensaft, jeweils
mit heissem Wasser, Verbene-Tee
• schwarze Zuckerrohrmelasse
Weitere Infos zu diesem Thema:
Mag. Judith Kraus, www.vollerleben.at