Schwanger mit über 35?

Öfter mal entspannen
Immer mehr Frauen entscheiden sich für spätes Mutterglück; Bildquelle: istockphoto, alwekolo
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Immer mehr Frauen entscheiden sich für spätes Mutterglück. Kein Wunder, denn die Risiken einer Schwangerschaft sind heute so gering wie nie.
Erst die Karriere, dann das Kind. Immer mehr Frauen suchen zuerst ihre berufliche Erfüllung, bevor sie an Nachwuchs denken. Schwangerschaften jenseits der 35 sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. „Unverantwortlich“, raunen die einen, „kein Problem“ die anderen. Wahr ist, dass sich mit steigendem Alter das medizinische Risiko sowohl für Mutter als auch Kind erhöht. Doch dank moderner Vorsorge und verbesserter Methoden zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungsstörungen verlaufen späte Schwangerschaften heute meist reibungslos, wenn auch nicht ganz unproblematisch.

Mütter werden immer älter

Der Trend zur späten Geburt hält auch in Österreich an. Laut Statistik Austria lag das durchschnittliche Gebäralter im Jahr 2013 bei 30,5 Jahren. Das erste Kind bekamen Österreicherinnen im Schnitt mit 29,0, das zweite mit 31,1 Jahren. Zum Vergleich: Noch im Jahr 2000 betrug das durchschnittliche Gebäralter 28,9 Jahre; das erste Kind wurde mit 27,1, das zweite mit 29,5 Jahren auf die Welt gebracht. Es ist abzusehen, dass das Alter der Mütter auch in den nächsten Jahren weiter leicht ansteigen wird – trotz erhöhter Risiken.

Erhöhtes Down-Syndrom-Risiko

So müssen sich Spätgebärende insbesondere des Risikos einer Chromosomenstörung bewusst sein. Eine der am häufigsten auftretenden Störungen ist die Trisomie 21, besser bekannt als Down-Syndrom. Das Risiko, ein Kind mit Down-Syndrom zu gebären, ist bei einer 37-jährigen Frau bereits sechsmal so hoch wie bei einer 25-jährigen. Deswegen sind pränatale Untersuchungen ab 35 für jede werdende Mutter Pflicht: Mit Ultraschall, Fruchtwasseruntersuchungen und Nackendickenmessungen prüfen Ärzte die Entwicklung des Embryos, um mögliche Fehlbildungen frühzeitig zu erkennen. Eine hundertprozentige Garantie auf ein gesundes Kind gibt es freilich nie.

Bluthochdruck und Diabetes

Nicht nur die im Bauch heranwachsenden Kinder sind erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Auch die werdenden Mütter zeigen sich ab 35 anfälliger – Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes können ab der 20. Schwangerschaftswoche auftreten. Regelmäßiges Blutdruckmessen und gezielte Tests auf Zuckerkrankheit schaffen hier Abhilfe. Ansonsten gilt: Gesund ernähren, Stress vermeiden und viel Ruhe.

Beratungsstellen bieten Hilfe

Bei Fragen über die medizinische Seite hinaus stehen des Weiteren unterschiedliche Einrichtungen zur Verfügung. Eine vertrauliche Schwangerenberatung beim Verein „Es gibt Alternativen“ etwa eignet sich vor allem für diejenigen Frauen, die ungeplant schwanger geworden und sich in Bezug auf die nächsten Schritte unsicher sind. Auf dem Portal der Arbeiterkammern wiederum finden werdende Mütter nützliche Informationen zu Mutterschutz, Elternteilzeit, Beihilfen und den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Links:
Durchschnittliches Gebäralter von Statistik Austria
Informationen zur Pränataldiagnostik
Schwangerenberatung Es gibt Alternativen
Portal für Beruf & Familie der Arbeiterkammern

Titelbild: © contrastwerkstatt / Fotolia

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