Ein Haus für jede Lebensphase: Modulhäuser

Aufbauen, abbauen, wieder aufbauen – die neuen temporären Modulhäuser wachsen oder schrumpfen je nach Lebenssituation ihrer Bewohner

Man kennt sie aus Amerika, die so genannten Mobile Homes. Auch in unseren Breitengraden fassen nach und nach mobile Modulhäuser Fuß. Mit einem Unterschied: Die Zielgruppe für mobiles Wohnen ist hier eher bei der trendbewussten, jüngeren Klientel zu suchen. Das modulare, transportable Haus gilt als imageträchtige Antwort der Architekten auf eine sich wandelnde, immer dynamischere Gesellschaft. Ein Würfel für Singles, die Erweiterung um einen zweiten Würfel für die Familie und innen frei nach Bedarf gestaltbare Grundrisse – die so genannten Würfelhäuser zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit aus. Bei einem Umzug können die Module mancher Anbieter per Tieflader einfach abtransportiert und wieder aufgebaut werden.
Die modernen, designorientierten Angebote für die dynamische Gesellschaft nennen sich Option, Smarthouse oder Loftcube, doch sind die Basismodelle oft recht reduzierte Minimalbehausungen mit wenig Platz. Das Smarthouse, von seinen Machern gerne als „Eigenheim zum Mitnehmen“ angepriesen, bietet beispielsweise mit seinen Varianten von S bis XXXL gerade mal 24 bis 38 Quadratmeter Platz pro Modul. Die Kosten dafür liegen je nach Größe und Ausbaustufe bei mindestens 45.000 Euro. Für den Holzwürfel Option mit seinen immerhin 66 Quadratmetern müssen über 100.000 Euro hingelegt werden. Noch lassen sich die Anbieter solcher Modulhäuser an den Fingern abzählen, bringen es aber bereits zu einiger öffentlicher Aufmerksamkeit. Besonders berühmt: der Loft Cube von Werner Aisslinger. Der ausgefallene Wohnwürfel für das Flachdach misst rund 36 Quadratmeter und kostet etwa 90.000 Euro. Der Prototyp des mittlerweile serienreifen Modells ist auf dem Dach der Plattenfirma Universal in Berlin zu sehen.
Titelbild: © Loftfactory