Frischer Wind fürs Zuhause - Wohn- und Bautrends
Nicht nur am Körper will man möglichst trendig „geoutfittet“ sein – auch die eigenen vier Wände vertragen ab und an einen frischen Wind. Wer auf blau, behaglich und barrierefrei setzt, ist ziemlich am Puls der Zeit.
Zuerst kommt das Obdach, dann kommen die ästhetischen Bedürfnisse – so hat es schon der amerikanische Psychologe Abraham Maslow mit seiner berühmten Bedürfnis-Pyramide kategorisiert. In diesem Sinne fühlt der sich in seinen eigenen Wänden wohl, der sich im ersten Schritt für energetisches Bauen entscheidet – einen der Bautrends dieses Jahres. Das bedeutet: einerseits vorhandene Energie wie Sonnenwärme so gut wie möglich zu nutzen und andererseits Energieverluste durch Lüften oder schlechte Dämmung zu vermeiden. Die Nase vorn hat derjenige, der sich für ein Plusenergiehaus entscheidet und sich damit von Energieversorgern unabhängig macht. Obwohl die Branche schon lange in dieser Richtung unterwegs ist, scheinen die Bestrebungen jetzt auch langsam in den Köpfen der Baufamilien anzukommen.
Das gilt auch für die Barrierefreiheit, einem weiteren Trend. „Das Bewusstsein für beidseitige Handläufe, stufenlose Hauseingänge und geräumige Bäder hält noch lange nicht mit der demographischen Entwicklung mit“, warnt dabei Claudia Pichler von Bank Austria Immobilien. „Dafür liegt man bei den Baustoffen mit Beton im Trend – dieser kann heutzutage mehr als nur kubisch und kalt sein.“ Stichwort: „smarter“, wahlweise „grüner“ Beton. „Ersterer verfügt über eine berührungssensitive Oberfläche, mit der man elektronische Geräte steuern kann. Zweiterer besteht teilweise aus recyceltem Material wie Flugasche und Hochofenschlacke und ist deutlich umweltfreundlicher als herkömmlicher Beton“, erklärt Pichler. Außerdem soll der „grüne Graue“ bei der Herstellung ein Drittel weniger Energie und Rohstoffe verbrauchen sowie in gleichem Maß weniger CO2 verursachen.
Kluge Hausschlüssel
Am Puls der Zeit ist man natürlich auch mit einem Smart Home. Smart deshalb, weil einem die Elektronik das Denken abnimmt – etwa an das Füllen des leeren Kühlschranks oder das Abschalten eines Fernsehers. Grundsätzlich sind alle Geräte eines Haushaltes bei diesem Konzept miteinander vernetzt und können via Internet beziehungsweise Apps gesteuert werden. Bei Rollläden und Markisen haben sich die Vorteile schon herumgesprochen – „kluge“ Zutrittssystemen werden immer beliebter.
Filz zum Vergnügen
Und wenn die Haustüre dann offen ist, kann man sich aufs Wohnen im trendigen Zuhause freuen. „2015 zeichnet sich vor allem durch Gemütlichkeit aus“, weiß Pichler. „Statt Purismus liegt der Fokus auf natürlichen Materialien wie Leder, Wolle und Filz.“ Wohnen und Essen verschmelzen weiterhin, was die gepolsterte Sitzbank in die „Küche“ bringt und die Lounge-Gruppe durch kleinere Sofas zum Aufrechtsitzen und mit vielen unterschiedlichen Kissen ersetzt. Die Möbel insgesamt sind runder, und sogar die Fliesen kommen als „warme“ Fußböden daher.
Behagliches Blau
Farblich dominieren klare Töne, vorzugsweise sämtliche Schattierungen von Blau. Trendsetter kombinieren es mit Weiß, helleren Brauntönen, Taupe oder Grün, indem sie ganze Wände damit tünchen oder einfach die Kissen auf dem Ohrensessel austauschen. Und was für drinnen gilt, kann auch auf der Terrasse nicht verkehrt sein – der Innentrend wird im erweiterten Wohnzimmer fortgesetzt. Wie man was kombiniert, bleibt ganz dem eigenen Geschmack überlassen, der 2015 ruhig ausgefallen sein kann. Denn Stilmix gehört ebenfalls zu den großen Wohn-Gewinnern des Jahres.
Licht-Design statt Leuchte
Und weil bei immer mehr Menschen die Entscheidung zugunsten eines „smarten“ Zuhauses fällen, kauft man auch keine Stehlampe mehr, sondern ein Licht-Design. Die LED-Technik ist dafür perfekt, lässt sie sich doch ganz individuell gemäß der Bedürfnisse der Hausbewohner auslegen und steuern. Das bedeutet: Wer früher die Rolling Stones für ihre Bühnentechnik bewunderte, kann heute selbst zuhause „I can’t get no satisfaction“ leben. Weiterführende Links:
Plusenergiehaus
Bank Austria Immobilien
Smart Home
Farbtrends 2015
Beitragsbilder: © BAR