Wohnung oder Haus verkaufen: Ein gutes Exposé steigert den Preis
Fotos, Fakten, Vollständigkeit: Viele Privatverkäufer missachten Grundregeln bei Exposé-Erstellung
Die Frühlings- und Sommermonate sind traditionell die beste Zeit zum Hausverkauf. Besseres Wetter und Sonnenschein bis in die Abendstunden können die Attraktivität der Immobilie steigern.
Ob Eigentümer den Immobilienverkauf in die eigene Hand nehmen oder einen Makler beauftragen: Ein gutes und vor allem vollständiges Exposé bleibt das wichtigste Werkzeug. „Erfahrene Makler können mit einem professionellen Exposé die Chancen auf einen guten Preis maßgeblich erhöhen. Private Verkäufer hingegen verschenken oft Geld, weil sie durch Mängel im Exposé potentielle Käufer gar nicht erst erreichen“ sagt Robert Anzenberger, Vorstand des Immobilien- und Finanzierungsvermittlers Planet Home, der mit rund 5.000 verkauften Objekten pro Jahr zu den Marktführern zählt.
Der erste Eindruck zählt
Die alte Weisheit, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, trifft insbesondere auf den Immobilienverkauf zu. Aussagekräftige Fotos, die einen Eindruck vom Objekt vermitteln sind essentiell. Dazu gehören sowohl möglichst unverstellte Bilder der Fassade, als auch Aufnahmen einzelner Innenräume. Vergleichsobjekte die Rückschlüsse auf die Größe des Objektes zulassen, wie ein Auto, eine Vase oder auch Personen können hilfreich sein.
Verfügt die Immobilie über Besonderheiten, beispielsweise über einen schönen Ausblick oder einen großzügigen Garten, dürfen Bilder davon nicht fehlen. Die Realität in Exposés sieht oft anders aus. Im vollen Grün stehende Bäume verdecken das gesamte Objekt, Fotos zeigen den Briefkasten, unterbelichtete Aufnahmen verwandeln ein eigentlich lichtdurchflutetes Wohnzimmer in eine Dunkelkammer.
Nichts als die Wahrheit
Grundsätzlich gilt: So viele Informationen wie möglich. Beschönigung oder gar falsche Angaben sind wenig sinnvoll und haben im Exposé nichts verloren. „Entpuppt sich der im Exposé erwähnte Balkon bei einer Besichtigung lediglich als Austritt, kann das nicht nur die Preisverhandlungen negativ beeinflussen. Möglicherweise hätten sich beide Seiten den Termin von vornherein sparen können“, gibt der PlanetHome-Vorstand zu bedenken.
Für den Interessenten zählen Fakten: Wie groß ist die Wohnfläche und die des Grundstücks? Wie sind die Zimmer aufgeteilt? Ist ein Stellplatz für das Auto vorhanden und hat der Zweitwagen noch Platz? Wie hoch sind die Nebenkosten? Wie weit ist es bis zur U-Bahn und wo befindet sich der nächste Arzt? Eigentümer sollten bei der Zusammenstellung des Exposés versuchen, die Position der Käufer einzunehmen, um interessante von weniger relevanten Informationen zu trennen.
„Viele Eigentümer verknüpfen mit der Immobilie bestimmte persönliche Erinnerungen und Emotionen, die für sie zum Wert der Immobilie beitragen. Für potentielle Interessenten sind solche Informationen aber vollkommen irrelevant. Dafür kann aber die Art der Heizung oder der Zeitpunkt der Dachneueindeckung kaufentscheidend sein“, sagt Immobilienexperte Anzenberger.
Ein ausführliches, gründlich und gewissenhaft erstelltes Exposé erspart dem Verkäufer nicht nur zahlreiche ergebnislose Besichtigungstermine. In Kombination mit Zeichnungen, Belegen und Rechnungen von Umbaumaßnahmen und Renovierungen stärkt es vor allem seine Position in den Preisverhandlungen.
Folgende Informationen gehören in ein Exposé:
– Anschrift
– Wohnfläche
– Grundstücksgröße
– Baujahr
– Stellplatz/ Garage
– Bezugsdatum
– Wohngeld/ Hausgeld
– Mieteinnahmen p.a. zuzüglich Nebenkosten p.a.
– Lagebeschreibung / Infrastruktur
– Objektbeschreibung (Zimmeranzahl, Heizungsart, Stockwerkangabe,
Energiewerte, Balkon/Terrasse etc.)
– Grundrissplan mit Nordpfeil
– Kontaktadresse und Zeiten der Erreichbarkeit
– Fotos
– Kaufpreis Buchtipp:
Immobilienkauf – Ein Praxisratgeber mit CD-ROM, von Robert Anzenberger und Kai Oppel 186 Seiten, ISBN: 978-3-8006-3606-8, Preis: 19,80 Euro
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