Mein Jahresrückblick 2020: Segel neu setzen

Nachdem ich gemeinsam mit meinen beiden Jungs im letzten Sommer am Neusiedler See in die Welt des Segelns eintauchen durfte, habe ich mich für meinen Jahresrückblick für Metaphern aus der Segelsprache entschieden.

Wohl auch, weil die Bedingungen in dieser einen Segelwoche vergleichbar mit meinen Erlebnissen in diesem Jahr waren: in den 5 Tagen Segeln waren alle „nautischen Phänomene“ hineingepackt: von kompletter Flaute über schwache Brise mit Sonnenschein bis hin zu Sturm mit 20 Knoten.

Das scheint mir ein guter Vergleich für mein Business-Jahr 2020 zu sein: denn dieses war auch ein extremer Schlingerkurs, der ständig Anpassungen an neue Bedingungen, eben ein „Segel neu setzen„, erforderte.

Kurs festlegen: das hatte ich mir Anfang 2020 vorgenommen

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Ich bin ja keine große Detailplanerin, weil ich in meinem Leben als Mutter und Einzelunternehmerin einfach schon zu oft festgestellt habe, dass man planen kann wie man will…es kommt oft anders.

Natürlich habe ich mir auch so meine Gedanken bzw. Vorsätze für 2020 gemacht:
in Netzwerken bzw. Teams arbeiten: das habe ich umgesetzt und werde es auch in 2021 weiterführen.
Klima-Onlinekongress Co2 Con: dieses Projekt habe ich verschoben, es steht aber für 2021 (allerdings in einer anderen Variante) auf meinem Plan.
Mehr Persönliches von mir zeigen: so richtig wohl fühle ich mich damit immer noch nicht, aber es wird besser.
PR-Betreuung für bestehende und neue Kunden ausbauen: mmmh, dieses Jahr war etwas holprig…viele Projekte wurden leider abgesagt.
Ersten Online-Kurs erstellen: das Konzept stand bereits, fühlt sich aber momentan nicht ganz stimmig an, da muss ich nochmal ins Feintuning.
Aufbau/Ausbau der Women30plus Academy auf dem Plan: das ist mir bereits recht gut gelungen, für die Weihnachtsferien steht die Anpassung der Website auf dem Programm.
Monetarisierung von Women30plus: ich arbeite rund 1000 Stunden pro Jahr an Women30plus, das sollte sich auch rechnen.

Sturm zieht auf: So hat Corona mein Business in 2020 beeinflusst

Die Maske zählt noch zu den gelinderen Auswirkungen von Corona.

Wie wohl bei allen anderen auch hat Corona natürlich mein Business beeinflusst: negativ wie positiv.

Neben dem Betreiben des Online-Magazins Women30plus bin ich im Brotberuf ja als PR-Beraterin tätig. Hier arbeite ich seit 2003 mit Unternehmen, hauptsächlich im IT-Bereich, zusammen. Gerade bei den PR-Budgets wurde massiv gekürzt und so wurde mein Business von Corona mit einer vollen Breitseite erwischt und geriet ins Schlingern: geplante Veranstaltungen wurden abgesagt, langjährige Verträge gekündigt, Projekte nicht umgesetzt. Innerhalb weniger Monate brach der Umsatz in diesem Bereich sehr stark ein.

Der positive Aspekt: ich hatte nun mehr Zeit, mich mit der Entwicklung neuer Business-Ideen zu beschäftigen. Dieser Prozess ist bei mir noch im vollen Gange, konkretisiert sich aber. Es scheint eine Art Neuanfang zu werden.

Generell fühle ich mich durch Corona stärker auf mich selbst zurückgeworfen. Weniger Projekte, weniger Termine (sowohl beruflich als auch privat) und eine 20tägige Quarantäne haben mir eine intensive Reflektion ermöglicht. Tja, und da kommen wir auch schon zu meiner Headline und einem Spruch von Aristoteles: „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel neu setzen“.

Vielleicht war es in den letzten Jahren schon ein schleichender Prozess, der durch Corona in volle Fahrt gekommen ist. Mein Business braucht eine neue Ausrichtung, einen neuen Heimathafen. Lass dich überraschen, wo dieser sein wird.

Beidrehen oder Kurs wechseln? Die Anpackerinnen-Serie

Die Anpackerinnen-Serie

Der Lockdown im März 2020 hat mich zunächst in eine Schockstarre versetzt. Das Virus an sich und die damit verbundene gesundheitliche Bedrohung wären ja eigentlich schon genug Belastung. Aber es schwirrten noch weitere tausend Gedanken in meinem Kopf herum: Kunden, die Hals-über-Kopf ihre Verträge kündigten, Events, die abgesagt wurden, keine Ahnung, wie es weitergeht und wie lange es dauert, wie wird das mit dem Homeschooling funktionieren, wann werde ich meine FreundInnen und Verwandte wiedersehen, wann wieder auf Reisen gehen können?

Sehr inspirierend fand ich, dass dann innerhalb kurzer Zeit, Unternehmerinnen ihr Business in die Hand nahmen und einfach neue Angebote kreierten. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und zu lamentieren, packten sie einfach an und schnürten etwas Neues, an die Situation Angepasstes. Das fand ich so toll, dass ich kurzerhand eine kleine Serie startete, um diese tollen Ideen zu präsentieren, um auch andere zu inspirieren und zu motivieren: die Women30plus-Anpackerinnen.

Am 24. März ging der erste von fünf Beiträgen an den Start. Besonders freut mich, dass diese Serie auf Platz 3 der beliebtesten Tu-Es-Tag Beiträge des Jahres 2020 gelandet ist. Seit mittlerweile 2 Jahren veröffentliche ich jeden Dienstag einen Tu-Es-Tag Beitrag mit frischen Ideen rund ums Business. Eine Regelmäßigkeit, die von vielen Userinnen sehr geschätzt wird.

Kurs auf Positionierung: wo ist der rote Faden in meinem Business?

Wie schon oben erwähnt stand 2020 im Zeichen von Reflektion und Neuorientierung. Im Mai 2020 stolperte ich auf Facebook über einen Aufruf von Julia Mack als Beta-Tester an ihrem Positionierungs-Kurs für Multipreneure teilzunehmen. Multipreneure? Das hat mich sofort angesprochen. Etwas in mir rief, ja, das ist das Richtige für mich.

Positionierungskurs Julia Mack

Ich bekam die verschiedenen Business-Hüte, die ich mir in den letzten Jahren aufgesetzt hatte, einfach nicht in ein Gesamtbild: da war die klassische PR-Beratung mit 1:1 Kunden, dann das Online-Magazin Women30plus mit Redaktion, SEO, Social Media, Sales…und drittens der Aufbau der Academy mit digitalen Weiterbildungsprodukten. Wie passt das alles zusammen? Überall habe ich gelesen, man soll sich auf eine Nische konzentrieren, sich spitz positionieren und kein Bauchladen-Business führen. Mmmh, wie soll das für mich funktionieren?

Deswegen habe ich mich gleich für den Positionierungskurs angemeldet…und was soll ich sagen? Es war genial und augenöffnend. Ich begab mich gemeinsam mit einer kleinen Gruppe 4 Wochen lang auf die Suche nach dem roten Faden in meinem Business. Denn Julia ist überzeugt, dass egal wieviele Businessideen dir im Kopf herumschwirren, umgesetzt und vielleicht wieder verworfen werden – es gibt für jeden einen roten Faden, der sich durchzieht.

Verbindung meiner Stärken mit meinen Projekten

Bei mir ist der rote Faden: Texte und Schreiben. Das geschriebene Wort ist eindeutig meine bevorzugte Ausdrucksweise. Sprache und Text faszinieren mich bereits seit Kindertagen. Sobald ich lesen und schreiben konnte, verschlang ich Bücher, schrieb Tagebuch und verfasste unzählige Briefe.

Und die Faszination fürs Schreiben ist geblieben. Mich begeistert, in welchem Ausmaß Worte und Texte in der Lage sind, Geschichten, Bilder und Gedanken im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. In Zukunft möchte ich dies noch stärker mit meiner feinfühligen Art verbinden.

Insgesamt ergab sich nach dem Kurs für mich eine Klammer rund um meine verschiedenen Tätigkeiten, die stimmig ist. Die verschiedenen Jobs stehen nicht mehr parallel nebeneinandern, sondern fließen ineinander und ergänzen sich. Diese vier Wochen mit Julia haben mich wirklich deutlich weitergebracht (danke nochmals, Julia, an dieser Stelle).

Ahoi: keine Segelyacht segelt sich von alleine

We rise by lifting others

Mehr und mehr habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass mich das Alleine-vor-sich-Hinwurschteln als Solopreneur nicht mehr so erfüllt. Immer öfter und konkreter schwirrt mir das Bild von „Wir sitzen alle in einem Boot“ im Kopf herum. Viele Einzelunternehmerinnen haben ähnliche Herausforderungen und Probleme, die sich leichter lösen ließen, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Dieser Grundgedanke fließt (seit Jahren unbewusst, aber nun bewusst) in Women30plus ein, das seit diesem Jahr den Untertitel „das Empowerment-Magazin für Frauen“ trägt.

Ganz scharf ist meine Vision für mein eigenes Consulting-Business dahingehend noch nicht, aber ich habe in 2020 verstärkt auf Communities und Vernetzung gesetzt. In meinen beiden Facebook-Gruppen (Women30plus Inner Circle und den Intropreneurs, dem Netzwerk für ruhige Unternehmerinnen) steht das Motto „We rise by lifting others“ im Vordergrund: wir wollen uns gegenseitig im persönlichen und beruflichen Wachstum unterstützen.

Besonders hervorheben möchte ich im Jahresrückblick auch meine Business Buddies.

Einen Business Buddy zu haben ist gerade für Selbständige im Home Office eine tolle Sache. Und was soll ich sagen? Ich habe sogar zwei. Seit einem Jahr kommuniziere ich fast wöchentlich mit meinen Business Buddies: Katja und Maria. Zwei Calls, meist am Freitag vormittag, sind dafür reserviert. Wir stecken virtuell die Köpfe zusammen und tauschen uns über alles rund ums Business aus: wie lief die Woche? Gibt es neue Ideen, neue Angebote, neue Projekte? Jeder erzählt, wie es bei ihm läuft und der Buddy denkt mit, gibt Input und Feedback, unterstützt.  Das ist einfach so hilfreich, wenn man Input von außen und gedankliche Unterstützung erhält.

Man weiß, wo der andere steht, wohin er will. So kann man sich dann auch gegenseitig unterstützen. Auch schon das Präsentieren neuer Ideen in diesem kleinen, geschützten Rahmen bringt schon immens viel. Denn du hinterfragst auch gleich nochmals die Umsetzbarkeit bzw. die Erfolgschancen deiner Ideen. Und Unterstützung zu bekommen, macht einfach Spaß.

Neben den Business-Buddies habe ich dieses Jahr das WOL (Working Out Loud)-Konzept entdeckt, dessen Grundidee andere Personen bei ihren Zielen zu unterstützen genau zu mir passt. Ich hatte bereits in einem WOL-Circle gestartet, der sich allerdings nach sehr kurzer Zeit selber aufgelöst hat. Am 7. Januar 2021 nehme ich im Rahmen der Frauenstärken-Initiative mit einem WOL-Circle einen neuen Anlauf.

Mit Rückenwind: Aufbau der Women30plus Academy

Dieses Jahr stand der Aufbau der Women30plus Academy auf meinem Plan. Was ist die Vision der Women30plus Academy?

Ich persönlich stehe total auf digitales und lebenslanges Lernen. Stehenbleiben gilt nicht, dafür gibt es einfach zu viel spannendes Wissen auf dieser Welt. Dieses Wissen in Form von digitalen Kursen, Online-Workshops oder -Kongressen aufzusaugen, ist für mich die ideale Form: ich kann mir die Zeit selber einteilen und entscheiden, wann ich die Inhalte konsumieren möchte. Für alle, die da so ticken wie ich, baue ich die Women30plus Academy auf.

DIe Women30plus Academy soll die Online-Destination für ausgewähle Weiterbildungs-Angebote für Frauen werden. Von mir selbst erstellte, getestete und für gut befundene Online-Kurse, eBooks und Veranstaltungen finden ihren Weg in die Academy. Es soll sozusagen ein Kompass durch den Dschungel an digitalen Angeboten werden.

So habe ich dieses Jahr einige neue spannende Kurse aufgenommen, nächstes Jahr möchte ich meinen Fokus stärker auf eigene Produkte legen.

Vom Stapel gelaufen: Themenmonate auf Women30plus

Themenmonat

Die letzten Jahre auf Women30plus habe ich immer sehr spontan geplant. Als Scannertyp schwirren mir ja immer 1000 Ideen im Kopf herum und ich habe mich daran erfreut, diese Ideen dann immer recht flexibel in das Magazin einfließen zu lassen. Im zweiten Halbjahr 2020 habe ich entschieden, dem Magazin einen festeren Rahmen und Zeitplan zu geben: der Themenmonat wurde geboren.

Themenmonat, was ist das?

Für November 2020 habe ich den Themenmonat „Mentale Gesundheit“ ausgerufen. Einen Monat lang gab es vielfältige Informationen in Form von Beiträgen, Postings, Newsletter, Interviews, Gewinnspielen und Aktionen rund um dieses Thema. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht und ist bei den Userinnen gut angekommen. Die Zugriffe waren erstaunlich, die Teilnahme an den Gewinnspielen enorm. Und wichtiger Nebeneffekt: mit bezahlten Advertorials im Rahmen des Themenmonats bin ich meinem Ziel, Women30plus zu monetarisieren, ein Stück näher gekommen.

Diese positiven Effekte haben mich dazu motiviert, auch im nächsten Jahr Themenmonate zu veranstalten und zwar insgesamt 5 Stück. Welche Themen erwarten dich also 2021 bei Women30plus?

– im Februar 2021 beschäftigen wir uns mit Finanzen für Frauen
– im April 2021 steht Anti Aging auf dem Programm
– im Juni 2021 kümmern wir uns um unser Klima und das Thema Nachhaltigkeit
– im September 2021 beleuchten wir die neuesten Ernährungs-Trends
– im November 2021 behandeln wir das Thema Frauengesundheit.

Volle Kraft voraus: 2021 kann kommen

Ja, 2020 war ein Schlingerkurs. Es gab Phasen, in denen mich die Breitseite voll erwischt hat, andere in denen ich in einer stillen Bucht (Homeoffice) beigedreht bin und wieder andere in denen ich voller Tatendrang in See gestochen bin.

Ich wünsche mir für 2021 einen gleichmäßigeren Kurs, eine Business-Welt, die vorhersehbarer und damit planbarer ist. Mein Motto für 2021 ist DRANBLEIBEN.

Was steht schon konkret in meinem Jahresplan für 2021?

– WOL-Circle #Frauenstärken ab Januar
– Themenmonate wie oben erwähnt
– Ausbau Online-Produkte und Communities
– Bekanntheit Women30plus Academy steigern
– bessere Organisation (ich träume von einem täglich geleerten E-Mail Postfach) und Teamausbau (Virtuelle Assistenz?)
– mit meiner Familie wieder die Welt bereisen (hoffentlich!)

Also, 2021, ich bin bereit!