Mach die Jobsuche zu deinem eigenen Vertriebsprojekt
Lucia Schultes, Geschäftsführerin von Schultes und Partner zeigt, wie man die Jobsuche zum „eigenen“ Vertriebsprojekt machen kann, um erfolreich zu sein.
Auf der einen Seite scheint es immer schwieriger zu werden den richtigen Job zu finden, auf der anderen Seite klagen Unternehmen über zu wenig qualifizierte Bewerber. Viele BewerberInnen haben das Gefühl, dass es das passende Unternehmen, das den Job bietet, den sie wollen, nicht gibt. (Dass Unternehmen oftmals bei der Erstellung der Jobinserate nicht genau wissen , wen sie wirklich genau suchen, ist ein anderes Thema)
Kein roter Teppich in Sicht? Starte dein eigenes Vertriebsprojekt „Jobfinden“! Doch wie funktioniert das?
Viele Jobsuchende senden an die 300 Blindbewerbungen und erhalten oft nicht einmal 3 Rückmeldungen. Andere wiederum, die gezielter vorgehen, bewerben sich für drei Positionen und werden davon zu zwei Gesprächen auch wirklich eingeladen.
Es scheint so zu sein, dass gerade jene, die sich bei wenigen Jobs beworben haben, etwas anders machen, als jene, die Massenaussendungen betreiben.
Wer in zu viele Richtungen sendet, sendet nirgendwo hin.
Viel wichtiger wird in Zukunft die zielgerichtete Positionierung! Und um sich zielgerichtet positionieren zu können, erfordert dies jede Menge Auseinandersetzung mit den eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Absichten für die Zukunft. Es scheint fast so zu sein, dass sich die klassische Jobsuche zu einem Eigenmarketing-Vertriebsprojekt entwickelt, das es gilt auf sich selbst anzuwenden.
- Was kann ich?
- Was kann ich davon sehr gut?
- Was macht mir auch noch dazu Freude und erfüllt mich mit Sinn?
- Was davon könnte ein Unternehmen interessieren?
- Was hätte ein Betrieb davon, wenn ich diese Fähigkeiten einbringe?
- Wie sieht mein ideales Umfeld aus? (Kleinbetrieb, Großkonzern, Großraumbüro, …)
- Fragen über Fragen … Stelle dir diese und formuliere sie aus!
- Welche Unternehmen sprechen mich an?
- Bei welchen Positionen fangen meine Augen zu leuchten an?
- Wo fühle ich mich so richtig aufgehoben?
- Wo sehe ich meine Zukunft?
- Was würden mir Leute raten, die mich besonders gut kennen?
- Hättest du einen Mentor – was würde dieser dir raten?
Und dann los zum Start deines Vertriebsprojektes mit den gewonnenen Erkenntnissen:
1. Welche Stellen sind ausgeschrieben? Welche davon interessieren mich? Welche davon interessieren mich besonders?
2. Telefoniere nach, ob die Stelle auch wirklich noch vakant ist. Das vermeidet Frustration, wenn nur noch Absagen kommen. Unbedingt: Ansprechpartner vormerken!
3. Anforderungsprofil checken und gezielt im Bewerbungsschreiben darauf eingehen. Passe gegebenenfalls auch deinen Lebenslauf an die Anforderungen an! Damit ist gemeint, dass berufliche Stationen, die dem Jobprofil entsprechen, ausführlicher beschrieben werden sollten. 4. Füge ein ansprechendes, aktuelles und authentisches Foto hinzu, mit welchem du dich identifizierst. Wenn du dich damit nicht anfreunden können, draußen lassen. Relevante Zeugnisse (weniger ist mehr) einscannen und mitsenden.
5. Ein gesamtes PDF erstellen! Das erspart dem Empfänger, sich durch einen Dokumentendschungel zu irren.
6. Es fällt dir kein Zacken aus der Krone, wenn du dich auch einmal proaktiv für dich einsetzt und nachtelefonierst im Sinne von Interesse bekunden – natürlich nur, wenn du gut ins gewünschte Profil passt.
Viel Glück bei der Jobsuche! Und nicht vergessen: Sich bewerben, ist ein Vertriebsprojekt.