Tipps für ein erfolgreiches Bewerbungsschreiben

Was gehört in ein gutes Bewerbungsschreiben?

Und schon wieder eine Absage! Das darf doch nicht wahr sein! Und das obwohl sie ihr Bewerbungsschreiben mit einem Zitat von einem berühmten Autor begonnen hatte. Gefolgt von einer detaillierten Beschreibung, in welchem Bereich die Firma in den letzten Jahren Erfolge erzielen konnte. Das Ganze dann aufgefüllt mit ein paar Zahlen und Statistiken. Und ganz am Ende stand noch ein kurzer Satz darüber, warum sie den Job machen wollte. Sie hatte sich doch offensichtlich so sehr mit der Firma auseinandergesetzt. Und schon wieder hatte es nicht gereicht!

Wenn es dir auch schon so gegangen ist und deine Bewerbungsschreiben nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, dann lies hier weiter. Bewerbungs-Expertin Larissa Lanz gibt Tipps für das erfolgreiche Bewerbungsschreiben.

So sah die Situation einer Dame aus, die verzweifelt zu meiner Beratung kam, da sie nur Absagen auf ihre Bewerbungen erhielt. Beim Durchsehen ihrer Unterlagen wurde es deutlich: Sie bewarb sich bei einem IT-Dienstleistungsunternehmen, ihren Magister hatte sie im Bereich Sozialwissenschaften gemacht und auch bisher nur in diesem Bereich gearbeitet.

Auf meine Frage, wieso sie sich jetzt bei einem IT-Dienstleister bewarb, erklärte sie mir mit leuchtenden Augen, dass der IT-Bereich seit Jahren ihr Steckenpferd sei und dass sie sich schon immer privat für die IT-Welt interessiert habe und hier jede Weiterbildung mitgemacht hatte, die sie finden konnte.

Nur leider war davon NICHTS in ihrem Anschreiben zu lesen und auch in ihrem Lebenslauf hatte sie die Weiterbildungen erst ganz am Ende erwähnt. Es war also kein Wunder, dass sie – obwohl durch ihr privates Interesse und ihre Weiterbildungen absolut geeignet – nur Absagen auf ihre Bewerbungen bekam.

So wie dieser Klientin geht es vielen – sie selbst wissen durchaus, was sie geleistet haben, aber können es in ihren Bewerbungsunterlagen nicht adäquat einbringen. Und meistens liegt die letzte Bewerbungsphase schon so lange zurück, dass das Erstellen der Unterlagen nicht so einfach von der Hand geht.

Was gehört also in ein gutes Anschreiben und wie weckst auch du Interesse bei Unternehmen? Wie schaffst du es dich erfolgreich zu bewerben? Im Folgenden habe ich fünf Punkte für dich zusammengefasst, die du beim Bewerbungsschreiben beachten solltest

Das Bewerbungsschreiben ist deine geschriebene Persönlichkeit

Eine gute Bewerbung ist zeitintensiv und individuell.
Eine gute Bewerbung ist zeitintensiv und individuell.

1.    Mehrwert bieten:


Mach in deinem Anschreiben deutlich, welchen Mehrwert deine Einstellung dem Unternehmen bietet. In welcher Weise wird deine Expertise helfen, das Unternehmen voranzutreiben? Was kannst du bieten, was andere mit einem ähnlichen Werdegang nicht haben?

2.    Ausschreibung spiegeln:

In wieweit decken sich deine bisherigen Erfahrungen mit der Ausschreibung des Unternehmens? Was wird gesucht und wo konntest du in deinem bisherigen Werdegang oder auch privat die geforderten Kenntnisse demonstrieren?

Hierbei ist, wie bereits erwähnt, besonders wichtig, dass auch „private“, also nicht professionell erworbene Kenntnisse, wichtig und nennenswert sind. Du beschäftigst dich in deiner Freizeit mit Photoshop und die Firma sucht jemanden mit Bildbearbeitungs-Kenntnissen? Perfekt, pack es ins Anschreiben!

3.    Deine geschriebene Persönlichkeit:

Die Firma braucht keine schriftliche Nacherzählung deines Lebenslaufs. Der Lebenslauf liegt vor, das reicht. Das Bewerbungsschreiben dient dazu, deine Persönlichkeit kennenzulernen. Es ist der erste Eindruck, den die Firma von dir hat – mach was draus!

Pass deinen Schreibstil auf eine professionelle Art deiner Persönlichkeit an. Schau dir an, wie das Unternehmen mit seinen Kunden kommuniziert und wie sich das Unternehmen selbst darstellt. Schreib das Anschreiben selbst und individuell für jede Firma, das kostet zwar mehr Zeit, aber, glaub mir, Personaler merken sofort, wenn sie es mit Standardfloskeln zu tun haben.

4.    Persönlich adressieren:

Es macht direkt einen ganz anderen Eindruck, wenn du dein Bewerbungsschreiben an die richtige Person richtest, statt mit einem generischen „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu beginnen.

Schau also, wer der richtige Ansprechpartner ist und scheu auch nicht davor zurück beim Unternehmen anzurufen und nach einem Adressaten zu fragen. Das zeigt Eigeninitiative und hinterlässt einen guten Eindruck, sowohl im Anschreiben als auch im Telefonat.

5.    Weniger ist manchmal mehr

Auch wenn du noch so viele relevante Erfahrungen gemacht hast und jeder Punkt deines Lebenslaufs danach schreit, dass du das „Perfect Match“ für die ausgeschriebene Stelle bist, ist weniger manchmal mehr.

Personaler investieren im Schnitt nicht mehr als 4-5 Minuten pro Bewerbung, oft sogar deutlich weniger. Ein zu langes oder zu langweiliges Bewerbungsschreiben verringert also oft sogar deine Erfolgschance. Generell ist es natürlich wichtig, dass du dich gut über die Firma informierst, bei der du dich bewerben willst.

Dein Anschreiben sollte daher nicht länger als eine Seite sein. Wähle eine gut lesbare Schriftart und Schriftgröße, strukturiere dein Anschreiben ansprechend und bring es inhaltlich auf den Punkt. Sei im Layout konsequent. Idealerweise hast du den gleichen Header auf allen Unterlagen.

Ein weiteres zentrales Dokument deiner Bewerbungsunterlagen ist der tabellarische Lebenslauf. Auch hier gibt es einige Tipps und Tricks, durch die dein Lebenslauf für Personaler leicht und interessant zu lesen ist.

Und denk immer dran, eine gute Bewerbung ist zeitintensiv und individuell. Aber auch für Bewerbungen gilt, Übung macht den Meister und oft sind schon wenige, sehr gut geschriebene, Bewerbungen zielführend.

Autorin Larissa Lanz

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