Virtuelle Kreditkarten: Online-Shopping auf Guthabenbasis

Virtuelle Kreditkarten auf dem Vormarsch

Die Kreditkarte ist unter anderem für jene Personen eine gefragte Bezahlmethode, die gerne und regelmäßig Einkäufe und Bestellungen im Internet tätigen. Neben den gängigen Kreditkartenmodellen gewinnt die virtuelle Kreditkarte weiter an Beliebtheit.

Was sind virtuelle Kreditkarten? Für wen sind sie geeignet? Was sind Vor- und Nachteile? Das stellen wir in diesem Beitrag vor.

Online-Shopping mit virtueller Kreditkarte; © istockphoto, muharrem öner
Online-Shopping mit virtueller Kreditkarte; © istockphoto, muharrem öner

Von großen Versandhändlern und kleinen Stores bis hin zu Urlaubsplattformen und Ticketshops: Der Bezahlvorgang mit der Kreditkarte ist aufgrund der Sicherheit und Schnelligkeit des Verfahrens auf Kunden- und Verkäuferseite zumeist die bevorzugte Methode.

Um den Bezahlvorgang durchführen zu können, genügen die Kreditkartendaten – eine physische Karte ist nicht zwingend notwendig. Vor diesem Hintergrund wurde die virtuelle Kreditkarte ins Leben gerufen.

Was ist eine virtuelle Kreditkarte?

Kreditkarten gibt es in allen Formen und Ausführungen: Es gibt Kreditkarten mit Punktesystemen, Kreditkarten mit Versicherungspaketen und Kreditkarten für die ganze Familie. Und es gibt virtuelle Kreditkarten. Ihr besonderes Merkmal: Mit virtuellen Kreditkarten können ausschließlich Einkäufe und Bestellungen im Internet getätigt werden. Wer über eine virtuelle Kreditkarte verfügt, ist nur im Besitz der für einen Online-Einkauf notwendigen Daten – konkret sind das die Kreditkarten-Nummer, das Ablaufdatum der Karte und die Kreditkarten-Prüfnummer. Die Plastikkarte in der Geldbörse ist bei dieser Art von Kreditkarte passé.

Es gibt kaum einen Finanzdienstleister, der keine virtuelle Kreditkarte anbietet. Zu den führenden Finanzdienstleistern zählen MasterCard, VISA, American Express, Diners Club, Wirecard AG, Neteller, Vexcard und Entropay.

Eines haben die virtuellen Kreditkarten von allen Anbietern gemeinsam: Sie basieren ausschließlich auf Prepaid-Basis. Das bedeutet, dass die virtuelle Kreditkarte zuerst mit einem Guthaben aufgeladen werden muss, bevor mit ihr bezahlt werden kann, wie das Kreditkarteninstitut American Express in seinem Infoartikel zu virtuellen Kreditkarten erläutert. Nur der auf der virtuellen Kreditkarte vorhandene Betrag kann auch ausgegeben werden. Genau genommen handelt es sich hier also um eine Guthabenkarte.

Wie funktioniert eine virtuelle Kreditkarte?

Im Normalfall kann die virtuelle Kreditkarte auf einem Portal des jeweiligen Anbieters verwaltet werden. Sobald eine Person eine virtuelle Kreditkarte beantragt, bekommt sie persönliche Zugangsdaten, um sich auf dem Portal einloggen sowie Transaktionen durchführen und kontrollieren zu können. Die beiden gängigen Einzahlungsmethoden sind die Überweisung via Bankkontotransfer und die Einzahlung via Handyrechnung. Bei beiden Einzahlungsmethoden fallen Gebühren von mehreren Prozent an. Ein Vergleich der Geschäftsbedingungen und anfallenden Kosten lohnt sich daher allemal.

Für wen ist eine virtuelle Kreditkarte besonders interessant?

Für viele stellt sich die Frage, welchen Sinn eine virtuelle Kreditkarte im Vergleich zu einer echten Kreditkarte hat. Eine virtuelle Kreditkarte ist für zwei Zielgruppen besonders interessant: Erstens für jene, die hin und wieder online einkaufen, in ihrem Alltag aber keine Kreditkarte benötigen und zweitens für jene, die von ihrer Bank aufgrund mangelnder Bonität keine echte Kreditkarte bekommen. Um im Internet Zahlungen durchführen zu können, ist eine Kreditkarte jedoch oft Voraussetzung. Aus diesem Grund greifen immer mehr Menschen auf eine virtuelle Kreditkarte zurück, um genau diese Zahlungen tätigen zu können. 

Die Vor- und Nachteile einer virtuellen Kreditkarte

Aufgrund der Prepaidbasis – auf der alle virtuellen Kreditkarten basieren – kann immer nur soviel Geld ausgegeben werden, wie verfügbar ist. Daraus folgt, dass die Gefahr der Verschuldung deutlich geringer ist als bei einer echten Kreditkarte mit einem Einkaufsrahmen. Des Weiteren hat – im Gegensatz zu einer echten Kreditkarte – jede Person Anspruch auf eine virtuelle Kreditkarte – unabhängig von ihrer Bonität. Diese Tatsache macht virtuelle Kreditkarten auch für Kinder und Jugendliche attraktiv. Zudem ist das Diebstahlrisiko wesentlich geringer als bei einer echten Kreditkarte, da die virtuelle Kreditkarte physisch nicht vorhanden ist. Bei einem Datendiebstahl hält sich der Schaden in Grenzen, da ja zuerst Geld einbezahlt werden muss, um damit bezahlen zu können.

Aufgrund der virtuellen Kreditkarte beschränkt sich die Einkaufsmöglichkeit jedoch nur auf Einkäufe und Bestellungen im Internet, informiert American Express weiter. Die Kreditkarte kann weder im stationären Handel noch zur Bargeldbehebung verwendet werden. Amex betont zudem, dass sich solche Kreditkarten nicht für den Urlaub eignen: Sie werden nicht als Sicherheit für Mietwagen, Hotelzimmer und Co. akzeptiert. Des Weiteren haben virtuelle Kreditkarten oft eine höhere Jahresgebühr als echte Kreditkarten. Zudem sichern die Anbieter von virtuellen Kreditkarten oft zu, dass das aufgeladene Guthaben sofort verwendet werden kann. Das stimmt jedoch nur teilweise: Tatsächlich ist es so, dass die Anbieter virtueller Kreditkarten ab einer Einzahlung von 100 Euro eine Identitätsprüfung über ein Postident-Verfahren – das ist eine Methode der sicheren und persönlichen Identifikation von Personen – verlangen. Dieser Vorgang kann einige Werktage dauern, wodurch sich der gewünschte Einkauf oder die Bestellung nach hinten verschieben kann. Weiterführende Links:
Schritte zur Beantragung einer virtuellen Kreditkarte
Tipps für die Online-Bezahlung mit einer Kreditkarte
Infos zu virtuellen Kreditkarten bei Amex Gold

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