Arbeitsteilung in Paarhaushalten
Internationale Studie zeigt auf, welche Arbeitsmodelle von Paarhaushalten gewählt werden
Bei der Gründung einer Familie steht heute auch die Frage im Mittelpunkt, welches Modell der Arbeitsteilung gewählt wird: Geht der Mann oder die Frau in Karenz? Wann wird wieder in den Job eingestiegen? Vollzeit oder Teilzeit? Dabei fließen sowohl Überlegungen ein, was das Beste für das Kind ist, was die Einkommenssituation der Familie zulässt und wie die rechtlichen Bedingungen aussehen.
Die Schweiz hat nun eine Studie zur Erwerbssituation von Paarhaushalten durchgeführt und mit 11 europäischen Ländern verglichen.
Mann arbeitet Vollzeit, Frau Teilzeit
Ein Ergebnis der Studie ist, dass in allen untersuchten Ländern für mehr als die Hälfte der Paarhaushalte das „Doppelverdienermodell“ zutrifft: in Österreich arbeiten in 69% der Paarhauhalte beide Partner, in Schweden sogar 83%.
Unabhängig vom Beschäftigungsausmaß der Frau ist das Modell „Mann arbeitet Vollzeit“ am weitesten verbreitet, in Österreich in 89% der Fälle.
Weiters fällt auf, dass Österreich einen besonders hohen Anteil des Modells „Mann arbeitet Vollzeit, Frau Teilzeit“ mit knapp 37% hat.
Österreich: Spitzenplatz bei Vollzeit arbeitenden Müttern
Die Lebenssituation von Paarhaushalten verändert sich grundlegend, sobald Kinder im Haushalt leben. In der Schweiz, in Österreich und in Deutschland ist das Modell der Vollzeitbeschäftigung beider Partner in Paarhaushalten mit Kindern deutlich weniger verbreitet als in den Paarhaushalten ohne Kinder.
Verglichen mit der Situation in Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden arbeiten Österreichs Mütter am häufigsten in Vollzeitjobs. In Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren arbeiten 19,3 % der österreichischen Mütter Vollzeit. Sind die Kinder über 6 Jahre alt, steigt die Quote auf 29,9%. (Deutschland: 12,6%/22,4%, Schweiz: 8%/12%, Niederlande: 7%/41,7%)
Teilzeitmütter: das beliebteste Modell
Sind Kinder da, gibt die Frau meistens ihre Vollzeitstelle für eine Teilzeitbeschäftigung auf. 37,6% der Frauen mit Kindern unter 6 Jahren arbeiten Teilzeit. Gehen die Kinder in die Schule erhöht sich die Quote auf 45%.
Hausarbeit bleibt Frauendomäne
Obwohl sich in allen Ländern die Erwerbstätigkeit der Frauen erhöht hat, bleibt die unbezahlte Haus- und Familienarbeit eine Domäne der Frauen. In den meisten Ländern haben Frauen dann mit Beruf und Kindern eine höhere Arbeits-Gesamtbelastung als der Mann. Nur in der Schweiz, in Schweden und den Niederlanden ist die zeitliche Belastung zwischen den Geschlechtern etwa ausgeglichen.
70 bis 80 Prozent der nicht berufstätigen Frauen in der Schweiz, in Spanien, Deutschland, Österreich und Rumänien begründen ihr Fernbleiben vom Arbeitsmarkt mit Aufgaben in Haus und Familie. Bei Männern sind es dagegen meist gesundheitliche Gründe, die sie von der Erwerbsarbeit abhalten.
Hier kannst du die gesamte Studie downloaden.