Modische Berufskleidung für Frauen

Berufskleidung für Frauen kann auch modisch sein

Noch vor wenigen Jahren schlossen sich die Begriffe „Modisch“ und „Berufsbekleidung“ außerhalb des Büros gegenseitig aus. Diese Zeiten sind allerdings passé, denn so viel Auswahl wie heute hatte Frau noch nie auf dem Feld der Arbeitskleidung. Und das längst nicht mehr nur am Schreibtisch. 

Selbst Frauen in harten Männerberufen müssen heute oft nicht mehr auf unförmige Bekleidung zurückgreifen. Praktisch UND feminin heißt die Devise.; Bildquelle: von Lieres - Fotolia.com
Frauen in Männerberufen können sich praktisch und feminin kleiden © von Lieres – Fotolia.com

Rechtliches

Als oberste Regel gilt jedoch: Gesetz und Arbeitgeber schreiben vor, was im Beruf getragen wird. Das geht bei Schutzausrüstung los, die für nahezu jeden Beruf vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird (und vom Arbeitgeber zu stellen ist) und endet bei Corporate Identity und dem, was in der jeweiligen Firma als Dresscode vorgeschrieben ist.

Für Neuankömmlinge gilt: Am besten gleich beim Vorstellungsgespräch nachfragen, was in der Firma als Dresscode gilt. Clevere achten bei einer Führung durch die neue Abteilung auch darauf, was die Kolleginnen so tragen. 

Mode fürs Büro

Hier hat sich prozentual gesehen am wenigsten geändert. Grundsätzlich gilt, dass man mit einem neutralen Kostüm oder Hosenanzug immer gut gekleidet ist. An die Firmenphilosophie in Sachen Bekleidung sollte man sich dabei grundsätzlich halten, auch wenn sie nicht schriftlich festgelegt ist.

Das bedeutet aber auch, nicht overdressed im Büro zu erscheinen, wenn die Kolleginnen dort in Jeans, T-Shirt und Strickjacke sitzen. Umgekehrt haben Low-Rise-Jeans oder ein zu kurzer Rock dort aber genau so wenig verloren. Farblich darf inzwischen aber durchaus auch mal ausprobiert werden. Und sei es nur als passendes Accessoire zu einem ansonsten taubenblauen Outfit in Form eines Halstuches in lachsrosa. Worauf Frau im Sommer achten sollte, zeigt dieser Beitrag.

Mode für die Gastronomie

Auch in Restaurant, Bar und Co. muss keine Frau mehr in schwarzer Hose mit Schürze und weißer Bluse herumrennen, es sei denn, der Chef will es so. Die Berufsausrüster lassen sich neben praktischen Aspekten auch immer mehr von zeitgenössischer Mode inspirieren, ohne Traditionelles gänzlich fallen zu lassen.

Der Berufsausrüster Engelbert-Strauss kombiniert mittlerweile pfiffig Muster und Schnitte miteinander, die zwar immer noch dem gastronomischen Charakter des Berufs gerecht werden, mit der sich Frau aber auch auf der Straße blicken lassen kann, ohne scherzhaft auf eine Bestellung angesprochen zu werden.

Nach vielen Jahrzehnten des vorherrschenden Weiß setzen sich langsam auch gedeckte Farben durch. Was vor einigen Jahren in der Küche mit schwarzen Kochkitteln begann, setzt sich jetzt auch in den Kundenbereich fort. Klar, schwarz ist schick, macht schlank und man muss an einem fleckenreichen Abend nicht unbedingt dreimal das Oberteil wechseln. 

Mode für den Pflegebereich

Auch in den klassischen Pflegeberufen muss es nicht mehr standardmäßig Weiß sein. Zwar herrscht dort vielerorts immer noch der blütenweiße Dress samt Kittel aus robust-kochbarem Stoff vor, aber wer möchte, kann mittlerweile nicht nur auf ein feminineres Farbspektrum, sondern auch auf andere Materialen setzen.

Dabei setzen sich auch in der Krankenhausmode frischere und körperbetontere Schnittmuster durch. Und wer zwar Patientenkontakt hat, aber nicht mit den Anforderungen einer Intensivstation konfrontiert ist, der hat mittlerweile sogar mannigfaltige Auswahl zwischen schicken Hosen und Poloshirts bis hin zum Piquekleid. 

Mode für den Handwerksbereich

Unfall-Verhütungsvorschriften im Handwerk lassen manchmal leider keinerlei Spielraum für Modisches.; Bildquelle: ehrenberg-bilder - Fotolia.com
nfall-Verhütungsvorschriften im Handwerk lassen manchmal leider keinerlei Spielraum für Modisches.; © ehrenberg-bilder – Fotolia.com

Mit steigender Akzeptanz einer echten Gleichberechtigung strömen auch viele junge Frauen und Mädels in die Berufe, die noch vor zehn Jahren als klassische Männderdomäne galten.

Hand in Hand halten damit auch femininere Formen der dort benötigten Berufsbekleidung Einzug. Die junge Automechanikerin wird zwar auch heute allein aus praktischen Gründen (und auch denen der Corporate Identity) nicht auf die Latzhose der männlichen Kollegen verzichten wollen und können. Allerdings gehen die Berufsausrüster mittlerweile auch dieses Problem an.

Statt einen ausgebeulten „Sack“, der an zwei Trägern von der Schulter baumelt, können die Ladies jetzt auch auf Figurbetonteres, aber nicht minder Praktisches zurückgreifen. Kombiniert mit einem schicken Shirt bringt das einen weiblichen Style auch in die männlichste Werkstatt.

Do’s und Don‘ts

Generell gilt auch für den Bereich der Arbeitsbekleidung auch das, was jede Frau bei der Freizeitbekleidung beachten sollte. Das geht bei der Kombination von Farben und Mustern los und endet bei der Höhe des Rocksaums.

Wie eingangs erwähnt, sagt der Chef zwar im Zweifelsfall, was erlaubt ist und was nicht, aber auch innerhalb des erlaubten Bereiches sollte Geschmack das oberste Credo darstellen.

Dazu gehört auch, mit nichts zu übertreiben. Sei es Schminke oder die Kleidung selbst. Wer konsequent zwischen Beruf und Freizeit trennen will, besorgt sich am besten einen passend großen Kleiderschrank. In eine Hälfte kommen dann nur die Sachen, die auf der Arbeit angezogen werden und in die andere kommt der Rest von Hotpants bis Blümchentop.

Materialien

An der Material-Front der Arbeitsbekleidung hat sich indes noch nicht so viel verändert. Vor allem dort, wo häufig der Hygiene wegen gewaschen werden muss, dominieren Baumwolle und Baumwoll-Mischgewebe.

In anderen Bereichen können Frauen jetzt voll von diversen Hightech-Materialien profitieren. Sie machen das jeweilige Kleidungsstück nicht nur äußerst robust gegen mechanische Beanspruchung (wichtig im Handwerksbereich), sondern halten auch nach dutzenden Wäschen die Form und Farbe bei.

Dabei gehen die Material-Finessen mittlerweile auch so weit, dass ein „Synthetik“ auf dem Schild nicht mehr zwangsläufig für Schweißausbrüche im wahrsten Sinne des Wortes sorgen muss. Manche der modernen Fäden wurden auch mit speziellen Antitranspiranten imprägniert, dank derer sie auch nach einem hektischen Tag nicht muffig oder nach Schweiß riechen. 

Fazit:

Egal ob klassischer Frauenberuf oder schweißtreibende Arbeit in der Männerdomäne: Dank moderner Schnitte, Materialien und Farben kann Frau heute überall einen weiblichen Zauber versprühen ohne bei der Corporate Identity aus der Rolle zu fallen.

Titelbild: © Heather Mcgrath istock

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