Berufstätige Mütter im Home Office – So schaukelst du Büro und Kind
Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist immer ein Balanceakt. Sowohl für Angestellte als auch für Selbständige. Eine Alternative, relativ bald nach der Babypause wieder in den Job zurückzukehren und trotzdem für die Familie da sein zu können, bietet das Home Office.
Aber Achtung: Auch wenn der Chef grünes Licht für dieses Arbeitsmodell gibt und du dich mit deinem Partner abgesprochen hast, muss die Arbeit von zu Hause gut geplant sein – besonders mit kleinen Kindern. Wer sich für diese Variante entscheidet – egal ob angestellt, selbständig oder als freier Mitarbeiter, sollte unbedingt einige Tipps beherzigen:Räumliche Voraussetzungen. Ideal für das Home Office ist natürlich ein eigenes Zimmer, da man hier am einfachsten eine Trennung zwischen Job und Familie bewerkstelligen kann. Der stundenweise umfunktionierte Wohnzimmertisch ist denkbar ungeeignet für effektives Arbeiten. Wenn du kein eigenes Zimmer verfügbar hast, grenze deinen Arbeitsbereich so gut wie möglich ab, Paravents können hier eine gute Hilfe sein.
Selbstdisziplin. Die Ablenkungen am Arbeitsplatz zu Hause sind groß – hier noch schnell ein bisschen Hausarbeit erledigen, ein paar Seiten im spannenden Buch lesen, die beste Freundin anrufen usw. So kann man den lieben langen Tag vertrödeln und gerät dann unmäßig in Stress, um die geforderte Arbeit zu erledigen. Organisiere und strukturiere deinen Arbeitstag, setz dir Termine und halte dich daran und kleide dich so, als würdest du ins Büro gehen (im Pyjama fallen geschäftliche Telefonate deutlich schwerer als im Business-Outfit).
Workaholic-Gefahr. Durch die fehlende Distanz zum Büro und die ständige Verfügbarkeit durch elektronische Medien besteht die Gefahr, nicht abschalten zu können und selbst beim Abendessen noch das Telefon zu beantworten oder Mails zu checken. Mach bewusst Feierabend, räum deinen Schreibtisch auf, fahre den Computer herunter und schließe die Bürotür.
Netzwerk. Wenn du alleine von zu Hause aus arbeitest, kann dir gelegentlich die Decke ganz schön auf den Kopf fallen. Mach dir regelmäßig Lunch-Termine aus oder vereinbare mit deinem Chef, dass du einen halben Tag pro Woche im Büro arbeitest.
Kinderbetreuung. Für die produktive Arbeit von zu Hause benötigest du ein umfassendes, verlässliches Netz an Babysittern. Am einfachsten und maximal flexibel ist die Kinderbetreuung durch eine professionelle „Nanny“, aber das ist auch die teuerste Variante und für die meisten Mütter nicht leistbar (Kosten ca. EUR 1.500 brutto/Monat). Aber mittlerweile gibt es auch für die Kleinsten schon leistbare Alternativen: Au-pair (ca. EUR 350/Monat + Versicherung + Kost/Logis), Kinderkrippen (ca. EUR 140/Monat + Essen), Leihomas/opas (EUR 5-8/Stunde), Babysitter (EUR 8-10/Stunde) oder Tagesmütter (ab EUR 2,50/Stunde). Auch wenn deine Kinder hier gut untergebracht sind, gibt es immer wieder Notfälle wie Krankheit des Kindes, Absage durch Betreuungsperson oder Ferien in der Kinderkrippe. Für diese Fälle brauchst du ein Reserve-Netz durch Einspringen von Partner, Verwandten, Freunden oder Nachbarn.
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