Unternehmerinnen-Porträt: Voice- und Videocoach Jasmin Assen
Eine Frau, ein bewegtes Leben: „SheGO’s Video“!
Es ist abends, kurz vor Weihnachten. Die S-Bahn Nr. 12 ist voll. Eine langhaarige, rockig aussehende Frau ist einer der Fahrgäste, nach einem langen Tag. Plötzlich horchen alle Fahrgäste auf „Achtet mehr auf Eure Mitmenschen und haltet inne“, kommt es durch den Lautsprecher der S-Bahn vom Bahnführer. Worte, die die Frau zum Nachdenken anregen und nachhallen. Es wäre nicht Jasmin Assen, wenn sie diesen Moment so schnell vergessen könnte. Sie recherchiert den Namen des Fahrers und beschreibt die Situation wenig später in einem Post auf Facebook. Die Nachricht geht viral – die Resonanz ist riesig. Sie hat den Nerv der Menschen getroffen und tut dies heute noch!
Nicht erst seit diesem Zeitpunkt hat die Sängerin, TV Moderatorin und VOICE & VIDEO Coach Jasmin Assen ein ganz bestimmtes Credo: Nimm den Menschen hinter der Fassade wahr!
Jasmin Assen, warum arbeitest du heute nicht mehr für das Luxus/Lifestyle/Reisemagazin bei einem öffentlichen Sender?
Jasmin Assen: Da gibt es natürlich viele Gründe, aber einer war, dass ich da fast depressiv geworden bin. Es war kein Burnout, es war „Bored-out“. Meine Arbeit hatte überhaupt nichts mit mir zu tun. Ich hab stupide Vorgaben abgearbeitet. Dazu bin ich nicht auf die Welt gekommen. Aber es gab auch immer krasse Zeichen in meinem Leben. Auch zu der Zeit. Etwas, was mein Leben veränderte. Es war ein Seminar an der RTL Journalisten Schule.„Erfolgreich bloggen“ . Von Svenja Walter. Svenja Walter ermöglichte es mir ihren Workshop zu machen, obwohl ich damals überhaupt nicht das Geld hatte, dieses Seminar zu besuchen. Aber sie hat ein Potenzial in mir gesehen. Vlogs gab es damals noch nicht so viele wie heute, aber mir war klar, das ist mein Ding! Nach einem 3 stündigen Telefonat sagte Svenja zu mir, dass sie auch glaubt, dass ihr Seminar das ist was ich für mein Business/ Herzensbaby brauche und sie ermöglichte mir eine Teilnahme. Und war auch darüber hinaus Begleiterin auf meiner Reise in die Selbständigkeit.
Was ist dann passiert?
Jasmin Assen: Ich beendetet mein Volontariat zur Fernsehredakteurin. Ich war schon immer eine, die was zu sagen hat, und das Bedürfnis, was weiterzugeben, war auch schon immer da. Das hab ich in den Fernsehbeiträgen nicht. Das hatte so gar nichts mit mir zu tun. Im Gegenteil! Ich hab mich also auf die Suche gemacht. Erst war mir nicht wirklich klar, was es wird. Ich hab mich im Bereich Onlinemarketing und Kursproduktion weiter gebildet. Und aus dem Bedarf, der mir immer wieder online begegnet ist, entstand „SheGO’s Video“, ein Onlinekurs, der Frauen beibringt, sich optimal und vor allem authentisch vor der Kamera zu präsentieren und via Video zu vermarkten. SHEGO steht für das weibliche Ego. Ich wollte Female Empowerment und Sichtbarkeit miteinander verbinden. Video ist derzeit das effizienteste Tool dazu. Wäre es Rollschulaufen, hätte ich mich hingesetzt, wochenlang Tutorials zum Thema Rollschuhlaufen geschaut, hätte geübt, wäre eine ziemlich gute Rollschuhläuferin geworden, und hätte „SheGO’s Rollerskates“ produziert.
Welche Dinge hast Du aus dieser Zeit mitgenommen?
Jasmin Assen: Zum einen bin ich davon überzeugt, dass alles, was du tust, einen Lerneffekt für mich bzw. für Dich hat. Zum anderen ist es wichtig, sich immer wieder die Frage zu stellen: was ist der Bedarf, wo liegt die Nachfrage? Und das Dritte ist, dass Frauen im Bereich Technik und Sichtbarkeit einen ganz anderen Bedarf haben als Männer, und den wollte, und vor allem kann ich bedienen. Aber das musste mir auch erst mal klar werden. Nichts passiert einfach über Nacht, es ist ein Prozess. So dauert es bei mir rund 2,5 Jahre bis ich meinen Kurs “SheGO’s Video“ letztlich, dann innerhalb einer Woche, produziert habe.
Die Bühne war früher der Albtraum für mich
Was Jasmin Assen dann sagt, ist unglaublich, wenn man sie mal auf einer Bühne erlebt hat. „Ich steh auf Bühnen seit ich 14 bin. Es war der Albtraum für mich, denn eigentlich bin ich eher introvertiert, auch wenn ich durchaus extrovertierte Tendenzen habe. Bei meinem 1. Studiogig musste das Licht ausgemacht werden und ich wäre am liebsten im Boden versunken.“
Aber warum hast Du es dann weiter gemacht und hast als professionelle Sängerin gearbeitet?
Jasmin Assen: Ich habe erkannt, dass ich mein Geld damit relativ einfach verdienen kann. Aber erfüllt, oder begeistert, so wie mein jetziger Beruf hat mich das nie. Ich bin eine Beobachterin aus dem Off. Ich sehe/spüre Dinge in Menschen, die ihnen oft selbst noch nicht bewusst sind. Und ich habe einen großen Vorteil: ich habe alle Erfahrungen, gerade auch die unschönen, selber gemacht.
Eigentlich bin ich nur ein Mädchen, die was zu sagen hat.
Aber halt auch introvertiert. Eigenmarketing war für mich früher immer ein Graus. So wie für viele, insbesondere Frauen, übrigens! Heute nicht mehr, ich trau mich heute ich zu bleiben, und das macht es um so viel einfacher. Für mich war Singen, bis auf meine eigenen Songs, immer ein Mittel zum Zweck, um meine Miete zu zahlen. Du verdienst als Sänger in der Regel nicht dein Geld mit dem Singen deiner eigenen Songs, sondern mit dem Singen der Songs von anderen. Das hat auch nichts mit dir zu tun, du bist austauschbar. Cover Sänger gibt es wie Sand am Meer. Ich hab irgendwann gedacht, wenn ich noch einmal „It’s raining men“, oder „I will survive“ singen muss, fang ich an zu ritzen.
Ich war schon immer eine Storytellerin.
Mein Ursprung liegt im Texten, ich bin ein Schreiberling. Jetzt kann ich zufällig auch singen, und deshalb habe ich meine Geschichten irgendwann gesungen. Singen war, ist, nur ein weiterer Weg mich auszudrücken. Meine Message ist bei allem, was ich bisher getan habe, oder tun werde, immer dieselbe.
„Trau Dich Du selbst zu sein, nur dann kannst du wirklich wirken, und wirst auch was bewirken“!
In diesem Video kannst du dir einen Einblick in Jasmin Assens Auftreten holen:
Warum ist es das Wichtigste, Deiner Meinung nach?
Jasmin Assen: Weil wir ständig die Meinung anderer über unsere eigene stellen und ich finde das traurig bis tragisch. Meine Hauptzielgruppe sind weibliche Coaches und Fempreneurs, also weibliche Unternehmerinnen. Ich möchte nicht nur auf Inhalte fokussieren, sondern auf die Frau hinter ihren Inhalten. Und dabei ist es nahezu egal, was Deine Mission, deine Message ist. Dein Gegenüber sollte DICH wahrnehmen und spüren. Es geht um Austausch von Energie, Aufmerksamkeit und darum, dass wir authentisch sind. Was zählt ist Deine individuelle Persönlichkeit. Immer.
Was bedeutet das in der Praxis?
Jasmin Assen: Es bedeutet, dass Du Dich fragen musst: Was will ich bewirken, was ist mein Ziel, meine Kernaussage, und vermitteln ich und meine Marke das auch? Am Ende ist das Prinzip ganz simpel. Menschen kaufen von Menschen. Der Trigger ist immer eine Emotion, die du bewirkst. Es zählt Authentizität, Persönlichkeit und deine Energie, das Gefühl, dass du vermittelst und bewirkst. Jeder merkt, wenn du Deine Sache nur auswendig runterspulst.
Was ist die Frage, die Dir am häufigsten in Deinen Kursen oder in Deinen Social Media Kanälen gestellt wird?
Jasmin Assen: Die Fragen, die mir am meisten gestellt werden, sind: Wie drehe ich ein gutes Video bzw. was brauche ich dazu? Was sie damit eigentlich meinen, ist nicht nur die Technik, sondern: Wie schaffe ich es mich authentisch und professionell darzustellen? Was da unter anderem hilft ist eine Strategie, ÜBEN, ein Stativ und ein Lavalier Mikrofon.
Was rätst Du also Frauen, die ihr Ding machen wollen?
Jasmin Assen: Mach Dir klar, was Du sagen willst. Was ist Deine Botschaft? Sabbel nicht rum und mach kein bla bla, sondern fokussiere Dich auf Deine Kernaussage. Wie kannst Du diese mit Mehrwert kommunizieren? Das Drumherum ist wichtig, aber sekundär und kommt mit der Zeit.
Erst an zweiter Stelle steht dann die Frage zur Technik. Was brauche ich an Equipment und an Utensilien? Das dritte und wichtigste ist: Deine Energie!!! Bring Deine Botschaft lebendig und bunt rüber. Erinnerst du dich noch an den einen Lehrer in der Schule, der cooler war als die anderen, der auch mal einen Witz gemacht hat, bei dem Lernen Spaß gemacht hat? Genau: sei DER Lehrer. Lähmer gibt es schon genug!
INFOTAINMENT ist hier der Schlüssel.
Was ist Dein nächstes Ziel, Dein nächstes Vorhaben?
Jasmin Assen: Ich produziere gerade einen Kurs zu Facebook Live Formaten. Das hat riesiges Potenzial im Bereich Sichtbarkeit, und es geht darum, wie Du Deine Inhalte für Facebook effizient, vorbereitest, dann ansprechend und unterhaltsam präsentierst, und dann online verbreitest. Im November stehe ich auch mit diesem Thema als Speakerin auf der Bühne. Beim Feminess Kongress in Halle/ Saale. Es geht um Video-Marketing 3.0. im weitesten Sinn. Aber auch immer um dem Mensch, die Psychologie und den Spaß dahinter.
Eine letzte Frage, liebe Jasmin: Was ist Deine Vision, Dein Plan für die nächsten Jahre?
Über ihre Antwort muss Jasmin Assen nicht lange nachdenken: Ich möchte ein SheGO-Academy ins Leben rufen. Denn jede Frau hat eine Message. Und die ist es Wert, in die Welt gebracht zu werden!
Es ist die Mimik und die Intensität in ihrer Stimme, die Jasmin Assen in einem Interview wie diesem an den Tag legt. Sie weiß, wovon sie spricht, sie bringt es auf den Punkt und sie ist authentisch. Und wenn dann Ihr „Kölsches Wesen“ durch die Zeilen blinkt, dann gibt es kein zurück mehr. Denn dann kann man nur heftig nicken und ist kurz davor mit einem lauten „Zugabe“ in die Hände zu klatschen.
Danke, für dieses lebendige und herzliche Interview, liebe Jasmin Assen!
Wer mehr über diese einzigartige Frau wissen möchte, der findet sie auf Facebook (https://www.facebook.com/shegosvideo/) oder auf ihrer Seite: (https://www.jasminassen.com).