Hilfestellung beim Wiedereinstieg: du brauchst einen Leitstern

Dein Leitstern hilft dir deinen Weg zu finden.

Elternzeit und Elterngeld geben uns Familien viele Möglichkeiten. Gerade in den ersten Lebensmonaten des Kindes. Danach einfach wieder einsteigen. So klingt es oft in der Gesellschaft. Ist doch heute alles möglich. Einfach gut organisieren. Kita-Plätze stehen doch allen zur Verfügung. Wer sich vernünftig kümmert, der findet schon Betreuung.

Das berufliche Comeback ist allerdings meist nicht so einfach, wie es in der Theorie klingt. Eine reibungslose und glückliche Rückkehr in den Beruf ist ein seltener Fall. In diesem Beitrag beleuchtet Carolin von „Finde dein Mama-Konzept“, wie Hilfestellung beim Wiedereinstieg aussehen kann und warum du dich an Werten und einem Leitstern orientieren solltest.

Was macht einen Wiedereinstieg so schwer?

Gerade beim ersten Kind, wissen wir nicht, was auf uns zu kommt. Wir informieren uns, stellen uns Dinge vor, spekulieren darüber, wie es wohl sein wird. Gerade wenn wir unseren Beruf lieben, ist die Vorstellung lange in Elternzeit zu gehen oder nach der Elternzeit nur mit wenigen Stunden zurück zu kommen, absurd. Aber eine Schwangerschaft, eine Geburt und das Elternsein verändert uns.

Veränderungen sind unplanbar. Was ein Kind oder ein zweites Kind oder ein drittes Kind mit mir, meinem Leben, meiner Partnerschaft und meinem Berufsleben macht, können wir nicht erahnen. Deswegen ist die Annahme, es vorher zu planen, schwierig. Sicherlich ist es hilfreich sich Szenarien zu überlegen und mögliche Wege zu durchdenken. Aber einen Plan für unseren Wiedereinstieg festzulegen, ist meist starr und nicht sinnvoll.

Kinder sind, wie sie sind. Der Charakter ist nicht planbar.

Werte und Leitstern als Hilfestellung beim Wiedereinstieg
Werte und Leitstern als Hilfestellung beim Wiedereinstieg © Fotolia/goodluz

Was wir insbesondere nicht vorher planen können, ist der Charakter unseres Kindes. Ich habe gedacht, wenn ich mein Kind von Anfang an daran gewöhne mit mir unterwegs zu sein, dann schläft es überall. Das sind Aussagen, die ich immer wieder gehört habe. Wenn du dein Kind an deinen Alltag anpasst, dann musst du dich nicht dem Schlafrhythmus deines Kindes anpassen. Und das Thema Schlaf ist nur ein Beispiel von hunderten.

Wir können nicht wissen, was für ein Charakter unser ungeborenes Kind hat. Ein Baby bringt bereits so viel eigenes Wesen mit. Natürlich wird das Kind durch unser Verhalten geprägt. Aber es bringt eben auch eigene Eigenschaften mit. D.h. nur weil ich mein Kind mit auf Geburtstagsfeiern nehme, wenn es klein ist, heißt es nicht, dass es sich dort wohl fühlt. Auch gibt es keine Garantie, wenn du dein Kind zum Schlafen mal in den Kinderwagen, mal in die Trage, mal ins eigene Bett legst, dass es dann überall gleich gut schlafen kann.

Damit können wir auch nicht vorher wissen, wie unser Kinder auf Fremdbetreuung reagiert. Wir können nicht planen, welche Art von Betreuung für mein Kind die beste ist. Wir können nicht einschätzen, wie es uns selber geht, wenn eine andere (vielleicht fremde) Person unser Kind begleitet.

Die logische Schlussfolgerung: lass es auf dich zukommen

Wenn so viel Veränderungen auf uns zu kommt, wenn so viele Variablen eine Rolle spielen, dann macht Planung keinen Sinn, oder? Die logische Schlussfolgerung wäre, es auf sich zulassen zu kommen. Ja und nein. Wenn auf sich „zulassen kommen“ bedeutet, keine Gedanken an den Wiedereinstieg zu schenken, wird es meist schwierig. Denn dann ist die Elternzeit „plötzlich“ vorbei und du weißt nicht, was du willst. Und du weißt nicht, welche Möglichkeiten du hast.

Es stellt sich die Frage: Familie oder Beruf? Beziehungsweise: wie kann ich sowohl berufliche Erfüllung leben als auch meinen Anspruch an mich und an meine Mutterrolle erfüllen?

Hier sind wir jetzt bei dem Thema Werte. Wir richten unser Leben nach unseren Werten aus, bewusst oder unbewusst. Wir tuen es alle. Die Art, wie wir unser Leben gestalten, hängt auch von Prägungen, Kultur, Ängsten und anderen Faktoren ab. Für die Frage „Familie und/oder Beruf“ ist das Anschauen der eigenen Werte hilfreich. In meinem Podcast Finde dein Mama-Konzept habe ich das Thema Werte vertieft. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, schaue unter www.carolinhabekost.de/038.

Kennst du deine Werte?

Vermutlich ist ein Wert jeder Mutter die Familie. Wenn dir dein Beruf wichtig ist bzw. du auch irgendwie Geld verdienen musst, ist Beruf ebenso ein Wert. Hier lohnt es sich genauer hinzuschauen. Stelle dir folgende Fragen:

Was bedeutet Familie für dich?
Möchtest du 24/7 mit deinen Kindern zusammen sein?
Willst du immer da sein, wenn deine Kinder es brauchen?
Ist es dir wichtig, für deine Kinder ein Vorbild zu sein?
Sollen deine Kinder spüren, wie sehr du sie liebst?

Was steht hinter meinem Wert Beruf?
Warum will ich arbeiten?
Wie viel Geld möchtest / musst du verdienen?
Welche Anerkennung gibt dir dein Beruf?
Wie wertschöpfend ist deine Arbeit?
Wie wichtig ist dir berufliche Erfüllung und Karriere?  

Wenn du deine Werte für dich präsent hast, dann kannst du deinem Wiedereinstieg eine Vision geben. Einen Stern, nach dem du dich ausrichten kannst. Diese Vision beinhaltet deine Werte und Priorisierungen. Eine Vision entwickelt sich. Es ist nichts, was du dir in fünf Minuten Nachdenken erschaffst. Nimm dir gedanklich Zeit, deine Vision zu erstellen. Wenn du magst, visualisiere sie. Überprüfe deine Vision immer wieder, gestalte diese aus.

Dein Leitstern ist deine Vision und hilft dir, deinen Weg zu finden

Wenn du deinen Stern hast, dann kannst du deinen Weg daran orientieren. Du planst dann nicht starr und theoretisch, sondern du kannst deinen Weg immer wieder anpassen und auf den Stern ausrichten!

Mehr über die Faktoren, die einen gelungenen Wiedereinstieg ausmachen, erfährst du in diesem Beitrag.

Dieser Blogartikel ist im „Finde dein Mama-Konzept“ Podcast anzuhören. Unter www.carolinhabekost.de/065 findest du die Episode. Hier kannst du den Podcast anhören und abonnieren
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